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Erfolg

Franz: Der Kaiser der Messenger-Apps kommt aus Österreich

Facebook mag den Wettbewerb um das dominierende Social Network gewonnen haben, doch bei den Messengern gibt es bislang keinen eindeutiger “Sieger”. So dürften wohl viele Nutzer dieses Problem kennen: Auf dem Smartphone sammelt sich eine Vielzahl von verschiedenen Messengern, denn jeder Bekannte, Freund oder berufliche Kontakt ist auf einem anderen Dienst erreichbar. Hier will eine österreichische App für Windows, Linux und OS X Abhilfe schaffen. “Franz”, benannt nach dem österreichischen Kaiser Franz Joseph I., vereint insgesamt 14 verschiedene Messenger in einer App, unter anderem Skype, WhatsApp, Facebook Messenger und Slack.

Anonym und speicherschonend

Der wohl größte Vorteil ist klar: Statt für jeden Dienst eine eigene App zu installieren oder Browserfenster geöffnet zu lassen, kann man mit einer App sämtliche Kommunikation abwickeln. “Franz” greift dafür auf die Web-Version der Messenger zurück. Dadurch sei auch die Sicherheit der Daten gewährleistet, denn diese werden ausschließlich zwischen dem Messenger-Betreiber und dem Nutzer geteilt - “Franz” hat keinerlei Zugriff auf die Daten.

Die Liste der unterstützten Messenger-Dienste wurde mit der kürzlich veröffentlichten Version 2.0 deutlich erweitert. Neben den gängigen Diensten, wie WhatsApp, Facebook Messenger, Hangouts, Telegram und Skype, zählen auch zahlreiche bei Entwicklern beliebte Messenger zum Angebot. So werden Slack, HipChat, ChatWork, GroupMe, Gitter, Discord und der Steam Chat unterstützt. Auch die heimische Slack-Alternative “Grape” findet sich darunter. Das Wiener Start-up hat unter anderem Investments von Zynga-Gründer Marc Pincus sowie dem Twitter-Investor Betaworks erhalten und arbeitet nun an einem intelligenten Spracherkennungssystem für Chat-Nachrichten.

35.000 tägliche Nutzer

“Franz” wurde von Stefan Malzner entwickelt, der unter anderem auch als Teil von “Bloodirony Games” am Mobile Game “Shooting Stars!” mitarbeitete. Insbesondere Entwickler wie Malzner müssen in Teams oftmals mittels Messengern wie Slack, HipChat oder Skype kommunizieren. Daher war es wenig überraschend, dass die App ein großer Erfolg in der Start-up- und Programmierer-Community wurde. “Im April haben wir rund 35.000 täglich aktive Nutzer und im Moment verzeichnen wir täglich knapp 4500 Downloads”, erklärt Malzner gegenüber der futurezone.

“Franz” verdankt einen großen Teil seines Erfolgs auch der Plattform “Product Hunt”. Nutzer können dort Produkte, Start-ups und Software verlinken, die Community stimmt dann darüber ab. Beim offiziellen Start Anfang März landete “Franz” sofort an der Spitze des Rankings und wurde auch zum beliebtesten Produkt des Monats gewählt - obwohl es zu Beginn nur für OS X verfügbar war. Eine Windows- und Linux-Version folgte wenige Wochen später. Zudem erweiterte Malzner die App laufend um neue Funktionen und behob kleinere Fehler.

Smartphone-App soll folgen

Mit dem Erfolg wurde aus “Franz” auch mehr als nur ein Hobby-Projekt. So soll die App laufend um neue Funktionen und zusätzliche Messenger-Dienste erweitert werden. Ein weiterer Entwickler hilft zudem dabei, die zahlreichen Wünsche der Community rasch zu erfüllen. “Im Moment stehen circa 15 Dienste auf unserer täglich wachsenden To-Do-Liste”, so Malzner. Später, voraussichtlich 2017, sollen Apps für Android und iOS folgen. Durch die rasante Expansion wird auch an einem Geschäftsmodell gearbeitet, das die weitere Entwicklung finanzieren soll. “Franz wird für Privatnutzer nach wie vor kostenlos bleiben. Für Firmen wird es ein Lizenzmodell mit Pro-Services geben.”

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Michael Leitner

derfleck

Liebt Technik, die Möglichkeiten für mehr bietet - von Android bis zur Z-Achse des 3D-Druckers. Begeistert sich aber auch für Windows Phone, iOS, BlackBerry und Co. Immer auf der Suche nach "the next big thing". Lieblingsthemen: 3D-Druck, Programmieren, Smartphones, Tablets, Open Hardware, Videospiele

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