© A-Trust

A-Trust

Handy-Signatur: Log-in ab sofort per App möglich

Die Handy-Signatur ist ab sofort auch als App für Smartphones verfügbar. Das gab Staatssekretärin Sonja Steßl gemeinsam mit “A-Trust”-Geschäftsführer Michael Butz am Montag bekannt. Die App für Android, iOS, Windows 10 Mobile und Windows Phone 8.1 sowie BlackBerry soll eine Alternative zum bisher üblichen SMS-TAN-Code bieten. Dazu setzt man auf die von "A-Trust" entwickelte “speed-sign”-Technologie. Diese ermöglicht das Einloggen per QR-Code oder am Handy generierten TAN-Code.

Mehr Sicherheit durch App

Nach dem Login mittels Handynummer und Passwort wird der Nutzer vor die Wahl gestellt. Er kann entweder einen in der App erstellten TAN-Code eingeben oder den am Bildschirm angezeigten QR-Code mit der Smartphone-Kamera einscannen. Letztere Variante ähnelt dem Log-in bei WhatsApp Web. Beide Methoden bestätigen die Identität des Nutzers und schließen das Log-in ab. Als zusätzliche Absicherung kann die App auch mit einem PIN-Code gesichert werden. Alternativ besteht weiterhin die Möglichkeit, sich auf Knopfdruck einen SMS-TAN zuschicken zu lassen. So soll der Zugriff auf die Handy-Signatur auch im Ausland möglich sein, wenn kein Internetzugang am Smartphone zur Verfügung steht.

A-Trust Geschäftsführer Michael Butz, Staatssekretärin Sonja Steßl, A1 Technikvorstand Marcus Grausam und Helmut Spudich von T-Mobile (v.l.n.r.)
“Am Zwei-Faktor-Prinzip hat sich nichts geändert, es bleibt weiterhin Besitz und Wissen erforderlich. Ich muss mein Passwort wissen und mein Smartphone besitzen, um mich mittels Handy-Signatur anmelden zu können”, erklärt Butz. Er warnt jedoch davor,das Passwort am Smartphone zu speichern- auch wenn man die App nicht nutzt. “Das ist ein Fehler, den leider noch viele machen." Bei Verlust kann das am Smartphone gespeicherte Zertifikat aber rasch online widerrufen und einem anderen Gerät zugewiesen werden.

640.000 Nutzer, Tendenz steigend

Die App steht allen bestehenden und zukünftigen Handy-Signatur-Nutzern zur Verfügung. Am Portfolio, das derzeit rund 200 Angebote im Privat- und Verwaltungsbereich umfasst, ändert sich mit der neuen App nichts. Diese bietet lediglich einen neuen Weg, sich mittels Zwei-Faktor-Authentifizierung einzuloggen. Steßl, Staatssekretärin für Digitales, Verwaltung und Öffentlichen Dienst, betonte, dass man mittels Handy-Signatur Behördengänge zeit- und ortsunabhängig erledigen könnte und so erhebliche Einsparungen möglich wären. “Wir müssen am Puls der Zeit bleiben und dürfen trotz Führungsrolle im Bereich eGovernment nicht stehenbleiben. Die Verwaltung kann ein Innovationsmotor werden”, so Steßl.

Als konkretes Beispiel führte Steßl unter anderem das Anfordern einer Wahlkarte für die Bundespräsidentenwahl an, das bereits jetzt in mehr als 1500 Gemeinden möglich sei. Mit der neuen App hofft man, die Verbreitung der Handy-Signatur erhöhen zu können. “Der Spagat zwischen einfach und sicher ist nicht immer so leicht, aber wir haben da, wie ich glaube, einen großen Sprung bei der Usability geschafft”, so Butz. Derzeit gibt es rund 640.000 Handy-Signatur-Konten, monatlich kommen rund 20.000 dazu. “Unsere Zielvorgabe bleibt natürlich weiterhin, alle Österreicher mit einer Handy-Signatur auszustatten”, so Butz. Neben der Verbreitung nimmt auch die Nutzung erheblich zu. Demnach wird die Hand-Signatur täglich mehr als 18.000 Mal verwendet, Tendenz steigend.

Unterstützung von A1 und T-Mobile

Darauf angesprochen, warum auch Apps für die in Österreich kaum verbreiteten mobilen Betriebssysteme Windows 10 Mobile und BlackBerry OS entwickelt wurden, betonte Butz, man könne niemanden ausschließen: “Wir sind auch von den Vorgaben der EU abhängig und müssen allen Bürgern sicherheitsrelevante Angebote zur Verfügung stellen.” Die Entwicklung der App wurde auch von A1 und T-Mobile gefördert. Zu den Kosten für die Entwicklung der App wollten sich weder A-Trust noch die Staatssekretärin äußern. Die beiden Mobilfunker unterstützen die Handy-Signatur und setzen diese auch selbst ein. So werden die elektronischen Rechnungen von T-Mobile ebenfalls digital signiert.

“Diese App gibt das Vertrauen in elektronische Dokumente zurück”, sagt Helmut Spudich, Unternehmenssprecher von T-Mobile Österreich. “Es ist schon etwas eigenartig, dass viele Menschen einem Stück Papier, das auf einem 50-Euro-Drucker ausgedruckt wurde, mehr Vertrauen entgegenbringen als einem elektronisch signierten Dokument.” A1 nimmt zudem die Handy-Signatur in den Lehrplan seiner “Internet für Alle”-Schulungen auf. In diesen kostenlosen Workshops wird Menschen aller Altersklassen der Umgang mit dem Internet beigebracht.

Hat dir der Artikel gefallen? Jetzt teilen!

Michael Leitner

derfleck

Liebt Technik, die Möglichkeiten für mehr bietet - von Android bis zur Z-Achse des 3D-Druckers. Begeistert sich aber auch für Windows Phone, iOS, BlackBerry und Co. Immer auf der Suche nach "the next big thing". Lieblingsthemen: 3D-Druck, Programmieren, Smartphones, Tablets, Open Hardware, Videospiele

mehr lesen
Michael Leitner

Kommentare