Jeff Bezos tritt heuer als Amazon-Chef ab, bleibt aber Chef des Verwaltungsrats.

Jeff Bezos tritt heuer als Amazon-Chef ab, bleibt aber Chef des Verwaltungsrats.

© REUTERS/JASON REDMOND

Überraschung

Amazon schwebt dank Cloud-Sparte erneut in Gewinnzone

Amazon hat das zweite Quartal in Folge die Experten mit einem Gewinn überrascht. Der weltgrößte Online-Händler verwies am Donnerstag nach Börsenschluss in New York auf ein starkes Cloud-Geschäft und steigenden Umsätzen in Nordamerika, dem wichtigsten Einzelmarkt des US-Konzerns.

Gewinn statt Verlust

Zudem wurden die Ausgaben in Schach gehalten. Finanzchef Brian Olsavsky kündigte an, hier werde auch in Zukunft ein Schwerpunkt des Managements liegen. Trotzdem werde Amazon weiter „sehr hohe“ Investitionen tätigen. Die Amazon-Aktie stieg nachbörslich um elf Prozent.

Für das dritte Quartal gab Amazon einen Gewinn von 79 Millionen Dollar oder 17 Cent je Aktie nach einem Minus von 437 Millionen Dollar im Vorjahr bekannt. Von Reuters befragte Analysten hatten einen Verlust von 13 Cent je Aktie erwartet. Der Nettoumsatz stieg um mehr als 23 Prozent auf 25,4 Milliarden Dollar und übertraf damit ebenfalls die Vorhersagen.

Umsatztreiber AWS

Die Umsätze in Nordamerika legten um über 28 Prozent auf 15 Milliarden Dollar zu. Amazon hatte bereits im Vorquartal mit einem Gewinn überrascht. Damals wie heute war eine der größten Triebfedern das Cloud Computing, die Auslagerung von Speicher- und Rechendiensten ins Internet. Der Nettoumsatz von Amazon Web Services (AWS) stieg nun um 78 Prozent (Vorquartal: 81 vH) auf knapp 2,1 Milliarden Dollar.

Amazon zählt inzwischen mehr als eine Million AWS-Kunden in 190 Ländern. Konkurrenten sind unter anderem SAP, IBM und Microsoft. Es müsse hinterfragt werden, wie lange das Wachstumstempo bei der Cloud so hoch bleiben könne, sagte der Analyst Colin Gillis von BGC Partners. „Aber im Moment ist AWS die Lokomotive“, sagte er. „Und das wird auch erstmal so bleiben.“

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