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Handel

„Beim iPad-Verkauf lässt sich nichts verdienen“

„Es ist ein extrem heißer und umkämpfter Markt", sagt Bert Kuhn, Chef und Gründer der Handelskette e-tec über die aktuelle Lage der Elektronik-Branche. Die Situation sei angespannt und selbst große Namen wie Saturn und MediaMarkt wanken. Immer wieder versuchen kleine Anbieter mit Dumping-Preisen in den Markt zu drängen und diesen so kaputt zu machen, so der Firmeninhaber. Chancen für Wachstum sieht Kuhn daher im Markt aktuell nicht bei den Produkten. Er glaubt an einen Verdrängungswettkampf zwischen den einzelnen Händlern.

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Seit über 15 Jahren ist Kuhn in der Branche, gestartet hat er als klassischer IT- und PC-Anbieter. Aktuell zählt er österreichweit 100.000 Kunden und 15 Filialen, einer market-Meinungsumfrage zufolge kennt jeder 5. Österreicher seine Marke. Aufgrund der immer geringeren Margen und des stagnierenden Computer-Markts hat der Unternehmer seine Firma nun neu ausgerichtet und das Sortiment verbreitert. Fasste das Angebot bis vor kurzem noch 15.000 Artikel, sind es nun 30.000.

So wie Redcoon führt e-tec nun auch Weißware, Fotokameras oder TV-Geräte. „IT und Heim-Elektronik wachsen immer mehr zusammen, es war ein logischer Schritt", so Kuhn, der auf seine konservative Planung und ausgefeilte Logistik stolz ist.

Tabelts retten das Geschäft
Laut dem Unternehmer, der 2012 rund 40 Millionen Umsatz erzielen und mit Gewinn bilanzieren wird, sind aktuell Tablets jenes Segement, das derzeit das größte Wachstum erzielt. Apple habe hier der Branche insgesamt einen wichtigen Impuls geliefert, wobei die Händler von den Produkten des US-Konzerns wenig haben.

Während beim iPad-Verkauf kaum etwas zu verdienen ist, sind es hingegen Android-Tablets, die Bewegung in den Markt bringen. Deren Marktanteil schätzt Kuhn aktuell auf 41 Prozent, Tendenz steigend. Smartphones steht der 51-jährige Oberösterreicher hingegen skeptisch gegenüber. Bei freien Handys sei der Preisverfall in den ersten Wochen so dramatisch, dass man hier sehr vorsichtig agiert.

Gute Preise nur in schlechter Lage
Die hohen Kosten von großen Standorten in guter Lage sind langfristig nicht zu decken, glaubt der alleinige Firmeneigentümer. Immer mehr Kunden lesen Rezensionen und Testberichte im Web und vergleichen dort auch die Preise. „Für junge Leute ist das mittlerweile selbstverständlich, dieses Vorgehen wird in Zukunft zur Norm werden", sagt Kuhn, der 30 Prozent der Traffic von Geizhals bekommt.

Das Geschäft als Präsentationsfläche verliere immer mehr an Bedeutung. Um langfristig aggressive Preise bieten zu können, kommen laut Kuhn A-Standorte nicht in Frage. Zudem müssen die Personalkosten auf ein Minimum reduziert werden, weshalb auch Shopping-Center mit langen Öffnungszeiten nicht in Frage kommen.

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