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Automobil

Daimler öffnet sich Kooperationen mit Google und Apple

Die Autohersteller sind angesichts der aufziehenden Konkurrenz durch IT-Giganten wie Google und Apple aufgeschlossener für Kooperationen. Nach Volkswagen öffnet sich nun auch Daimler. "Vieles ist denkbar. Es kann zu unterschiedlichen Formen der Zusammenarbeit kommen", sagte Vorstandschef Dieter Zetsche in einem am Freitag veröffentlichen Interview der Onlineausgabe der Deutschen Unternehmerbörse.

Er betonte, dass der Stuttgarter Konzern nicht zu einem Zulieferer degradiert werden wolle, sondern die Zukunft der Mobilität mitgestalten wolle. Denkbar sei, dass Daimler seine traditionellen Fähigkeiten im Automobilbau und ein Partner sein Software-Wissen einbringe. "Eine Option könnte sein, dass die Autos in einem Joint Venture entstehen und wir diese dann bauen." Der Daimler-Boss betonte, die Überlegungen seien rein fiktiv. "Wir werden sehen, wie sich die Welt entwickelt."

Freund oder Feind

Auf die Frage, ob die Technologie-Giganten aus dem kalifornischen Silicon Valley für Daimler bald größere Wettbewerber sein könnten als Audi und BMW, antwortete Zetsche: Die Rollen "Konkurrent" oder "Partner" seien noch nicht klar vergeben. Einerseits gebe es Felder der Zusammenarbeit - etwa bei den Anwendungen von Google und Apple. "Auf der anderen Seite kann es sein, dass wir um den gleichen Kunden mit unterschiedlichen Produkten buhlen." Google fordert die klassischen Autohersteller derzeit heraus, indem der Konzern selbstfahrende Autos entwickelt. Auch bei Apple gibt es Hinweise darauf, dass das Unternehmen an einem Elektroauto arbeitet.

VW hatte die IT-Giganten schon vor einigen Monaten zur Zusammenarbeit aufgerufen. Die Mobilität der Zukunft könne nicht gestaltet werden, wenn Autobauer und Technologiefirmen gegeneinander arbeiteten, sagte Vorstandschef Martin Winterkorn damals. Ingenieure und IT-Profis müssten gemeinsam das Automobil intelligenter, sicherer und effizienter machen. Davor hatten die Autobosse lange versucht, die neue Konkurrenz kleinzureden.

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