Automobil

Daimler wünscht sich mehr Kooperation bei autonomem Fahren

Beim Zukunftsthema automatisiertes Fahren muss die Autobranche nach Ansicht von Daimler-Entwicklungschef Thomas Weber enger zusammenarbeiten. "Da, wo es möglich ist, muss man standardisieren", sagte der Manager am Rande eines Kongresses der Fachzeitschrift "Auto, Motor und Sport" am Donnerstag in Stuttgart. Als Beispiele nannte er Komponenten wie Sensoren, Schnittstellen oder Frequenzen.

Auch bei der Frage, wie ein selbstfahrendes Auto in bestimmten Situationen reagiere, oder wie die Kommunikation zwischen Mensch und Maschine stattfinde, seien gemeinsame Regeln nötig. BMW-Vorstandsmitglied Peter Schwarzenbauer sagte, die Schaffung entsprechender rechtlicher Voraussetzungen für das autonome Fahren könne die Branche nur gemeinsam voranbringen.

Gemeinsame Standards

Daimler-Manager Weber verwies auf Kameras in Handys, die in den vergangenen Jahren so standardisiert und billig geworden seien, dass sie längst auch in einfachen Mobiltelefonen zur Grundausstattung zählen. Dies sei auch für Sensoren in Autos vorstellbar. Wenn jeder Hersteller "seine Speziallösung" mache, könnten computergesteuerte Fahrzeuge nicht miteinander kommunizieren. Außerdem gelinge es so nicht, die Kosten für die Entwicklung zu reduzieren. "Wir brauchen gemeinsame Baukästen über alle Hersteller hinweg", sagte Weber. Zwischen den Premiumherstellern als Vorreitern für teure Innovationen fänden bereits Gespräche statt, über den Branchenverband VDA seien auch die Zulieferer eingebunden. Wie die Kooperation bei Karten oder allgemein bei Daten aussehen könnte, ließ er offen.

Rund drei Viertel eines Pkw stammen von Zulieferern. Gegenüber den Kunden betonen die Autohersteller jedoch die Einzigartigkeit der jeweiligen Marke. Weber sagte, auch beim autonomen Fahren werde es darum gehe, wer schneller mit entsprechenden Angeboten auf dem Markt sei. "Das wird der Kunde am Ende honorieren."

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