Rückzug

Ehemaliger Palm-Chef Rubinstein verlässt HP

Einer der Väter von Apples iPod und spätere Chef des Smartphone-Pioniers Palm, Jon Rubinstein, sieht sich nach einem neuen Job um. Den Computer-Riesen Hewlett-Packard, der Palm erst für mehr als eine Milliarde Dollar gekauft und später aufgegeben hatte, hat der 55-jährige Manager jetzt verlassen. Was als nächstes komme, wisse er noch nicht, sagte Rubinstein dem Technologie-Blog The Verge. Er wolle aber auf jeden Fall im Spiel bleiben: „Ich ziehe mich nicht zurück.“

Rubinstein kam Ende der 90er Jahre zu Apple auf persönlichen Wunsch von Gründer Steve Jobs und machte sich einen Namen als Leiter des Teams, das den iPod-Musikplayer entwickelte. Jobs machte ihn zum Chef der iPod-Sparte, doch Rubinstein suchte nach einer größeren Herausforderung und ging 2007 zum schwächelnden Smartphone-Pionier Palm. Dort versuchte der Manager einen ambitionierten Neuanfang mit der Entwicklung des neuen Betriebssystems WebOS und neuer Geräte, seit 2009 war er Konzernchef.

Wenig Erfolg mit Palm
Von Branchenexperten wurden WebOS und Telefone wie das 2009 gestartete Palm Pre sehr gelobt - doch der Erfolg bei Verbrauchern blieb weitgehend aus. Am Ende sei „die Startbahn zu Ende gewesen“, bevor Palm abheben konnte, beschrieb Rubinstein das selbst bei „The Verge“. Im April 2010 gab Hewlett-Packard die Übernahme von Palm für 1,2 Milliarden Dollar bekannt.

Der damalige HP-Chef Mark Hurd hatte große Pläne für Palm. Unter Rubinsteins Führung wurden nicht nur weitere Smartphones entwickelt, sondern auch ein Tablet mit WebOS. Doch als das TouchPad im Sommer 2011 schließlich auf den Markt kam, stand an der HP-Spitze bereits der ehemalige SAP-Chef Léo Apotheker, der den Konzern stärker auf Software ausrichten wollte. Nach nur sechs Wochen auf dem Markt wurde das TouchPad zusammen mit anderen WebOS-Geräten eingestellt. Apothekers Nachfolgerin Meg Whitman behielt die Entscheidung bei, WebOS soll künftig als offenes Betriebssystem eine größere Programmierer-Gemeinde erreichen.

Absage an RIM
Es sei von Anfang an so geplant gewesen, dass er ein bis zwei Jahre bei Hewlett-Packard bleibe, sagte Rubinstein „The Verge“. Einer möglichen Verpflichtung durch den schwächelnden Blackberry-Anbieter RIM erteilte er eine Absage: „Kanada wäre die falsche Richtung für mich.“ RIM ersetzte vor wenigen Tagen seine langjährigen Co-Chefs durch den deutschen Manager Thorsten Heins.

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