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Kapital

Finanzspritze für Evernote

Der Notizbuch-Dienst Evernote bekommt eine weitere Kapitalspritze von 50 Millionen Dollar. Das 2008 in Kalifornien gegründete Unternehmen will mit dieser Unterstützung durch die Beteiligungsgesellschaft Sequoia Capital und Morgenthaler Ventures seine internationale Reichweite ausbauen, andere Firmen aufkaufen und die Grundlagen für einen möglichen Börsengang legen.

Sequoia war auch an der letzten Finanzierungsrunde im Oktober 2010 beteiligt, die ein Volumen von 20 Millionen Dollar hatte. „Dieses Geld haben wir immer noch“, sagte Vorstandschef Phil Libin. In den nächsten Monaten aber werde das Unternehmen deutlich expandieren. Nach der Gründung eines Büros in Singapur werde jetzt auch eine Niederlassung in Europa eingerichtet, wahrscheinlich in Deutschland.

Richtung Börse
Außerdem verhandle Evernote gerade mit mehreren Firmen über eine mögliche Übernahme. Ein Börsengang sei zwar nicht das Hauptziel, „aber ein Schritt, der auf dem weiteren Weg kommen wird“, sagte Libin. „Das Ziel ist, ein großes unabhängiges Unternehmen zu sein.“ Bei günstigen Kapitalmarktbedingungen könne ein Börsengang aber sehr schnell erfolgen.

Elf Millionen Nutzer

Evernote hat nach eigenen Angaben rund elf Millionen registrierte Nutzer, die Notizen auf unterschiedlichen Geräten erstellen und auf dem Server des Unternehmens synchron halten. Die beiden größten Märkte des Internet-Anbieters sind die USA und Japan. Zwölf Prozent der Mitglieder leben in Europa. Jeden Tag kämen 30 000 neue Nutzer hinzu, sagte Libin. Die überwiegende Zahl der Nutzer verwendet das kostenlose Evernote-Angebot, das ein Datenvolumen von 60 Megabyte im Monat bereitstellt. Für 5 Dollar im Monat oder 45 Dollar im Jahr gibt es bis zu 1000 Megabyte.

Die Anwendung soll auf jeder Art von Internet-Gerät verfügbar sein. Nach Programmen für die mobilen Plattformen iOS (für iPhone und iPad), Android und webOS wurde nun auch eine App für Windows Phone 7 entwickelt. Als nächstes sind neue Versionen fürs iPad und für Android-Tablet-Computer geplant. Rund um das Evernote-Nutzerkonto sollen künftig weitere Anwendungen entstehen. „Bis Ende des Jahres werden wir zwei oder drei Applikationen haben“, sagte Libin.

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