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CeBIT

Flugzeugwartung mit Augmented Reality

Am Flugzeugfahrwerk ist etwas kaputt. Der Servicemechaniker nimmt sein iPad, startet die Augmented Reality-Anwendung, hält das iPad vor das Problem beim Fahrwerk, sieht einen rosa Punkt aufleuchten und bekommt in Folge alle wichtigen Informationen, um das kaputte Teil zu reparieren. Er kann auch selbst Stellen in der App markieren und seine Kommentare hinzufügen.

Direkt über die App lassen sich alle Details zum jeweiligen Flugzeugmodell inklusive Stückleistennummer abrufen. Die iPad-Anwendung lässt sich intuitiv bedienen und gibt die Reihenfolge der Wartungsschritte vor. Texte, Videos oder CAD-Daten werden dabei an reale, durch die iPad-Kamera sichtbare Objekte geheftet. Diese Lösung, die T-Systems Multimedia Solutions zusammen mit dem Fraunhofer IGD entwickelt hat, wurde in Hannover auf der CeBIT als Demo hergezeigt.

Pilotprojekt bei EADS
"Die Kernkompetenz des Fraunhofer IGD liegt dabei beim Rendering und Tracking im Bereich Augmented Reality, T-Systems ist für die Prozessoptimierung zuständig", erklärt Lars Vogel von T-Systems gegenüber der futurezone. Genauer gesagt managed T-Systems dabei die Integration in bestehende IT-Prozesse, Backends und entwickelt die entsprechenden Schnittstellen dafür. Zusammen entstand eine individuelle Lösung, die Unternehmen künftig als Service angeboten wird. Den Anfang macht dabei EADS, die in Manching bei München ein Pilotprojekt bei ihren Flugzeugträgern gestartet haben.

"Augmented Reality ist an und für sich keine neue Technologie, aber sie verbessert sich von Jahr zu Jahr, weil sie kontinuierlich weiterentwickelt wird", sagt Vogel. Die App kann dabei die Inhalte mit der Datenbank abgleichen, das funktioniert wie eine "Gesichtserkennung für Objekte". Sinnvoll ist der Einsatz nicht nur im Bereich der Flugzeugwartung, sondern generell dann, wenn es um standardisierte Maschinen geht.

"Alles, was wartungs- und reparatursensitiv ist wie etwa Turbinen bei Windanlagen oder Motoren für Autos und wofür man spezielle Kenntnisse braucht, die über dem Basiswissen liegen, sind potentielle Einsatzgebiete", so Vogel. In gewissen Branchen müssen Mechaniker zudem strikt nach Handbüchern vorgehen und statt dass diese sich die Unterlagen erst zusammensuchen müssen, sind diese automatisch am iPad aggreggiert. "Dadurch spart der Mechaniker Zeit", erklärt Vogel.

"Beisterung ist an und für sich da"
T-Systems bietet vergleichbare Lösungen auch für andere Branchen als Komplettangebot mit Beratung, Implementierung, Hosting und Support an. Die Augmented-Reality-Lösung soll individuell an Unternehmensbedürfnisse angepasst werden. "Wenn man dadurch die Lücke zwischen Basis- und Fachwissen schließen kann, lassen sich Ressourcen einsparen und die Fehlerquote reduzieren", erklärt Vogel, der hofft, dass die Lösung von den Kunden angenommen wird. Auf der CeBIT zeigten sich potentielle Kunden laut Vogel begeistert. "Für die Berechnung in wie weit sich die Investitionen aus unternehmerischer Sicht lohnen, bietet T-Systems Workshops an, um genau zu analysieren, welche Prozesse durch unsere Lösung zu welchen Kosten optimiert werden können", sagt Vogel.

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Barbara Wimmer

shroombab

Preisgekrönte Journalistin, Autorin und Vortragende. Seit November 2010 bei der Kurier-Futurezone. Schreibt und spricht über Netzpolitik, Datenschutz, Algorithmen, Künstliche Intelligenz, Social Media, Digitales und alles, was (vermeintlich) smart ist.

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