© Mathias Schrader, apa

Chiphersteller

Infineon macht Eignern Hoffnung auf Aktienrückkäufe

Der deutsche Chipkonzern Infineon prüft angesichts der prall gefüllten Kasse eine Ausweitung seiner Aktienrückkäufe. "Wenn uns auch in Zukunft keine geeignete Transaktion gelingt, werden wir unsere Programme zum Aktienrückkauf weiter ausbauen", sagte Vorstandschef Reinhard Ploss dem "Handelsblatt" (Montagausgabe) laut Vorabbericht.

Übernahmekandidat fehlt

Der Halbleiter-Hersteller sitzt derzeit auf Bar-Beständen von rund zwei Mrd. Euro. Das Geld bunkert der lange Jahre schlingernde Konzern eigentlich für Zukäufe, doch in der Branche sind Übernahmen generell rar und Infineon hat bislang keine passende Firma für sich gefunden.

Infineon hatte im November angekündigt, bis Herbst 2015 für bis zu 300 Millionen Euro eigene Aktien zurückzukaufen. Sollte der Chipkonzern dafür mehr Geld ausgeben, würde das den Handlungsspielraum Ploss zufolge kaum einschränken. "Für eine spätere Akquisition müssten wir uns dann Geld am Markt besorgen, was durchaus machbar ist."

Geld für Investitionen zurückbehalten

Nach den schmerzhaften Erfahrungen der Vergangenheit betonte Ploss aber auch, dass Infineon stets genug Geld auf der hohen Kante haben müsse. Er wolle unbedingt vermeiden, "dass wir am Tiefpunkt eines Branchenzyklus auf Kosten der Zukunft sparen müssen, deshalb brauchen wir eine Minimum-Cashposition."

Die Geschäfte des bayerischen Konzerns, der zuletzt vor allem von der hohen Chip-Nachfrage aus der Fahrzeugindustrie profitierte, liefen rund. "Wir sehen sowohl in unserem Automobil- als auch im Industriegeschäft eine gesunde Nachfrage", so Ploss. "Die Fahrzeugverkäufe in den USA und China bleiben auf hohem Niveau, und Europa hat die Talsohle durchschritten." Auch das Industriegeschäft habe die Flaute hinter sich gelassen und es gebe Wachstumssignale.

Hat dir der Artikel gefallen? Jetzt teilen!

Kommentare