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Deal

Kodak verkauft Patente um 525 Millionen Dollar

Der insolvente Fotopionier Kodak hat nach monatelangen Bemühungen seine Digitalfoto-Patente für 525 Millionen Dollar verkauft. Das ist ein entscheidender Schritt, um die Finanzierung für einen Neuanfang im kommenden Jahr zu sichern. Käufer ist der Patentverwerter Intellectual Ventures, der zusammen mit der Beratungsfirma RPX eine Gruppe aus zwölf Lizenznehmern zusammengetrommelt habe, von denen auch Geld komme.

Apple und Google schlagen zu
Wer alles an dem Deal beteiligt ist, teilte Kodak am Mittwoch zunächst nicht mit. In Medienberichten hatte es zuletzt geheißen, die Smartphone-Rivalen Apple und Google hätten sich zusammengetan, um die Kodak-Patente vom Markt zu holen. Kodak hält als ein Pionier auch der Digitalfotografie zahlreiche grundlegende Schutzrechte, die zur Waffe im aktuellen Patentstreit der Mobilfunk-Branche werden könnten.

Geringerer Preis
Mit dem Verkauf der Patente würden auch die laufenden Klagen zurückgenommen, teilte Kodak mit. Der Fotopionier hatte kurz vor dem Insolvenzantrag im Januar nahezu alle Smartphone-Anbieter mit dem Vorwurf von Patentverletzungen verklagt.

Kodak hatte den Wert der rund 1100 Patente einst auf bis zu 2,6 Milliarden Dollar geschätzt. Nach Beginn der Auktion in diesem Sommer wurde jedoch schnell klar, dass dieser Preis nicht annähernd zu erreichen sein wird. Zuletzt machten Geldgeber die entscheidende Finanzspritze für einen Neubeginn davon abhängig, dass Kodak mindestens eine halbe Milliarde Dollar für die Patente erlöst.

Kodak will Anfang kommenden Jahres nach einer Schrumpfkur das Insolvenzverfahren als Druck-Spezialist verlassen. Das traditionsreiche Fotogeschäft blieb bei der Sanierung weitgehend auf der Strecke.

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