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Geschäftszahlen

Microsoft begeistert an Börse trotz leichtem Minus

Die Talfahrt des PC-Marktes sorgt für weniger Umsatz und Gewinn bei Microsoft. Zugleich federte das Wachstum des Cloud-Geschäfts die Rückgänge etwas ab.

Der Umsatz im vergangenen Quartal sank im Jahresvergleich um zehn Prozent auf rund 23,8 Milliarden Dollar (21,86 Mrd. Euro). Der Gewinn fiel in dem Ende Dezember abgeschlossenen zweiten Geschäftsquartal um knapp 15 Prozent auf rund fünf Milliarden Dollar. Die Quartalszahlen übertrafen dennoch die Erwartungen der Analysten. Die Aktie legte am Donnerstag nachbörslich um rund sieben Prozent zu.

Moderater Rückgang

Bei der größten Microsoft-Sparte, in die das Geschäft mit dem Windows-Betriebssystem, Geräten und Spielen einfließt, ging der Umsatz um 4,6 Prozent auf 12,66 Milliarden Dollar zurück. Im Geschäftsbereich "Produktivität", der vor allem von den Office-Programmen getragen wird, sanken die Erlöse um 1,9 Prozent auf 6,69 Milliarden Dollar.

Zugleich fielen die Rückgänge gemessen am rasanten Schrumpfen des PC-Marktes relativ moderat aus - die Verkäufe der Notebooks und Desktop-Rechner waren um rund ein Zehntel gefallen. Microsoft brachte im Sommer sein neues Betriebssystem Windows 10 auf den Markt. Im Gegensatz zu früheren Versionen konnte es dem PC-Markt jedoch bisher keinen Schub geben - nach Ansicht von Experten auch weil Microsoft es ein Jahr lang an Nutzer mehrerer vorheriger Windows-Varianten verschenkt.

Hartes Sparprogramm

Bei Cloud-Lösungen - einem Fokus von Konzernchef Satya Nadella - legte der Microsoft-Umsatz um fünf Prozent auf 6,34 Milliarden Dollar zu. Im Gerätegeschäft gab es Licht und Schatten. Die Umsätze mit dem Surface-Tablet wuchsen nach dem Start neuer Modelle um 29 Prozent, zumindest wenn man die Währungskurs-Schwankungen herausrechnet. Weil das Unternehmen mehr als die Hälfte seines Umsatzes außerhalb der USA erwirtschaftet, wird es von der Dollar-Stärke besonders getroffen, die Produkte von amerikanischen Firmen im Ausland teurer macht.

Die Umsätze mit Handys halbierten sich dagegen. Microsoft hatte die Ambitionen im Smartphone-Geschäft im vergangenen Juli drastisch gestutzt und den Abbau von 7.800 Arbeitsplätzen eingeleitet. Es traf auch viele Mitarbeiter, die mit der Übernahme der Handy-Sparte von Nokia zum Windows-Riesen gekommen waren.

Gewaltige Chancen

An der Wall Street stieß der Zwischenbericht am Donnerstag auf Beifall: Die Microsoft-Aktie legte im nachbörslichen Handel drei Prozent zu. Konzernchef Satya Nadella will weniger Abhängigkeit von den angestammten Software-Produkten. Er setzt auf mobile Anwendungen und vor allem die sogenannte Datenwolke als neuen Hoffnungsträger.

Im Cloud-Geschäft können Kunden über das Internet Software und Speicherkapazität nutzen, die ihnen von externen Rechnern zur Verfügung gestellt werden. Die Geschäftsmöglichkeiten mit Firmenkunden beschrieb Nadella in euphorischen Tönen. „Die Chancen der Unternehmens-Cloud sind gewaltig - größer als jeder Markt, an dem wir jemals teilhatten“, sagte er in einer Telefonkonferenz.

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