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Vorschlag

Roaming: EU will Großhandelspreise senken

Vor der Abschaffung von Roaming-Gebühren für Handy-Nutzer will die EU-Kommission auch die untereinander zu leistenden Zahlungen von Telekommunikationskonzernen senken. Wie die Europäische Kommission am Mittwoch vorschlug, soll die maximale Gebühr, die ein Netzbetreiber einem ausländischen Rivalen berechnen darf, auf vier Cent pro Minute bei Telefonaten, auf einen Cent bei SMS und 0,85 Cent je Megabyte Datenvolumen gesenkt werden.

Damit solle gewährleistet werden, dass die Roaming-Gebühren für Reisende im EU-Ausland von Juni 2017 an wie geplant abgeschafft werden können, ohne den Wettbewerb der Unternehmen zu verzerren.

Derzeit berechnen sich die Konzerne untereinander bei Telefonaten und SMS noch je einen Cent mehr; pro Megabyte Datenvolumen liegt die Gebühr bei fünf Cent. Die Telekomkonzerne in Urlaubsländern wie Spanien, Griechenland und Frankreich sind an hohen Gebühren interessiert.

Dagegen fürchten Betreiber aus Ländern wie den baltischen und osteuropäischen Staaten den Wegfall der Roaming-Gebühren ohne Senkung der Anbieter-Tarife. Da deren Kunden viel ins Ausland reisen und zu Hause von niedrigen Tarifen profitieren, müssten die Konzerne in diesen Staaten die Preise anheben, um die Kosten wieder reinzuholen.

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