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Mobilfunk

RTR: Weniger Beschwerden, Tarifanstieg unter Inflation

In der Mobilfunkbranche sind im Vorjahr die Beschwerden deutlich zurückgegangen, die viel kritisierten Tariferhöhungen blieben unter der Inflationsrate, geht aus dem heute, Freitag, präsentierten Streitschlichtungsbericht der Regulierungsbehörde RTR hervor. Die Behörde erwartet gegen Ende des Jahres neue Anbieter, wodurch die Preise wieder sinken könnten.

"Mangelnde Dynamik"

Im Vergleich zum sehr stabilen Verbraucherpreisindex sind zwar die Tarife seit dem Herbst des Vorjahres deutlich nach oben gegangen, sie blieben aber trotzdem unter der Teuerungsrate. Lediglich Wenigtelefonierer mussten etwas mehr zahlen als die Inflationshöhe. Wer sein Ohr gar nicht mehr vom Handy bekam zahlte gegen Jahresende sogar weniger.

Die Dynamik im Wettbewerb habe jedenfalls durch die Übernahme von Orange durch "3" gelitten, die Preissteigerungen würden bis dato weiter gehen, so RTR-Chef Johannes Gungl. "Wir sehen die mangelnde Dynamik mit Sorge", erklärte Gungl.

Kostenbeschränkung zeigt Wirkung

Weniger sorgenvoll ist hingegen die Entwicklung bei den Streitschlichtungsfällen, wo es im Vorjahr einen Rückgang von 1.511 Verfahren oder 35 Prozent gegeben hat. Gungl führt dies vor allem auf die Kostenbeschränkungsverordnung zurück, wonach bei Datendiensten eine Sperre bei 60 Euro im Monat eintritt. Insgesamt wurden im Vorjahr 2.859 Schlichtungsfälle registriert. Als einziger musste "3" einen Anstieg der Beschwerden verzeichnen, allerdings sei dies auf die Netzzusammenführung mit Orange zurückzuführen, hier habe sich die Lage mittlerweile beruhigt. Die beste Bilanz - in Relation zum Marktanteil - weist T-Mobile auf.

Anstieg erwartet

Allerdings beobachtet Gungl heuer einen gegenläufigen Trend, er rechnet wieder mit mehr Beschwerden. Eine klare Ansage kam von ihm zu der mittlerweile eingestellten Aktion von T-Mobile, Kunden mit SMS "zwangszubeglücken" - sprich ihnen Zusatzdienste aufs Auge zu drücken, die dann aktiv abbestellt werden mussten. "Das war ein Verstoß gegen geltende Rechtslage", so Gungl.

Nichts neues zu berichten gab es zur Prüfung des Syndikatsvertrages zwischen der Staatsholding ÖIAG und der mexikanischen America Movil. Dieses läuft noch bis Ende Juni. Grundsätzlich sei ein Syndikatsvertrag wie ein Zusammenschluss, nun gelte es zu schauen welche wirtschaftlichen Aktivitäten die Mexikaner noch in Österreich haben.

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