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Wettbewerb

SAP fordert Oracle mit neuer Software heraus

SAP verschärft im Konkurrenzkampf mit dem Softwarehersteller Oracle um die Unternehmenskunden das Tempo. Gut eineinhalb Jahre nach der Markteinführung seiner Software zur Daten-Analyse in Echtzeit kündigte der deutsche Softwareproduzent am Donnerstag an, dass die Software „Hana" ab sofort auch zur Steuerung aller Geschäftsprozesse in Unternehmen genutzt werden könne. Alle geschäftskritische Daten aus Produktion, Materialwirtschaft oder Personalverwaltung könnten damit künftig im Hauptspeicher der Computer in Echtzeit verarbeitet werden. Dadurch könnten die Unternehmen somit schneller als bisher agieren.

Oracle expandiert
Damit setzt SAP den mit Datenbank-Technik und Zukäufen bei Unternehmenssoftware zum größten Wettbewerber aufgestiegenen US-Konzern Oracle unter Druck. Die Amerikaner hatte zur Analyse von Geschäftsdaten im vergangenen Jahr ebenfalls eine neue Soft- und Hardware namens Exalytics vorgestellt. SAP sieht sich selbst aber dem Wettbewerber weit voraus: „Das Argument war bisher: Hana kann nur Daten-Analyse leisten, ist aber nicht zur Steuerung von Geschäftsprozessen mit Datenaustausch geeignet", sagte SAP-Co-Vorstandschef Jim Hagemann Snabe. „Ab heute gilt dieses Argument nicht mehr", sagte der Manager.

Obsolet
Mit der neuen Technik können Datenbanken zum Teil entfallen, bei denen Oracle Marktführer ist. SAP ist derzeit der größte Wiederverkäufer von Oracle-Datenbank-Systemen. Oracle hat derzeit bereits mit einem schwachen Hardware-Geschäft zu kämpfen, das sich die Amerikaner mit der Übernahme des Server-Herstellers Sun ins Haus geholt haben.

Hohes Wachstum erwartet
Bisher erwirtschaftet SAP mit Hana nur vergleichsweise geringe Umsätze von zuletzt 160 Millionen Euro im Jahre 2011 - bei einem Konzerzumsatz von mehr als 14 Milliarden Euro. Für 2012 hatte SAP eine Umsatzverdoppelung bei Hana angepeilt - ob dieses Ziel erreicht wurde, wollte Co-Vorstandschef Snabe am Donnerstag nicht sagen.

SAP werde weiter kräftig mit Hana wachsen und könne neue Kunden gewinnen, sagte der Manager. Rund 40 Prozent des Marktes deckten SAP und Oracle derzeit ab. „Wir gehen davon aus, dass 60 Prozent nicht von den großen Spielern bedient werden", sagte Snabe. Es handle sich daher nicht nur um einen Verteilungskampf zwischen den beiden größten Konkurrenten.

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