Kai Mitterlechner ist Geschäftsführer von Sky Österreich und VP Development bei Sky Deutschland. Seine Familie lebt in München, drei Tage pro Woche verbringt er in Wien.
Kai Mitterlechner ist Geschäftsführer von Sky Österreich und VP Development bei Sky Deutschland. Seine Familie lebt in München, drei Tage pro Woche verbringt er in Wien.
© Gilbert Novy

Interview

Sky: "Innovation macht den Unterschied zu Free-TV aus"

Sky hat sich vom simplen Pay-TV-Anbieter zu einem multimedialen Content-Provider entwickelt. Dabei sind Services wie Sky Go und Sky+, bei dem der Receiver automatisch mit neuen Serien und Filmen bespielt wird, entstanden. Die futurezone hat mit Kai Mitterlechner, Geschäftsführer von Sky Österreich, gesprochen.

futurezone: Ist Innovation ein Kernthema von Sky oder nur ein notwendiges Übel um mit dem Stand der Technik mitzuhalten?
Kai Mitterlechner: Innovation ist mit Sicherheit ein Kernthema von Sky. Sie machen für den Zuschauer den Unterschied zwischen Sky und klassischen Fernsehen spürbar und erfahrbar. Wenn ich einfach nur einen Film zwölf Monate früher sehe als im Free-TV, ist es schwierig, diesen Unterschied zu erfahren. Bringe ich aber Inhalte mit Sky Go auf zusätzliche Geräte, wie iPad, iPhone, PC und Xbox 360, oder bekomme ich mit Sky+ eine an meine persönliche Lebenssituation angepasste Fernsehlösung anstatt eines linearen Mediums mit einer festen Uhrzeitvorgabe, dann spüre ich das. Innovation macht auf Dauer den merkbaren Unterschied zu Free TV aus.

Innovation ist für Sky also ein Transportmittel für Inhalt?
Innovation ist für uns die Möglichkeit, mit unserem Produkt den heutigen Alltag der Menschen zu begleiten und Entertainment nicht nur als das zu verstehen, was sich um 20.15 Uhr im Wohnzimmer abspielt. Die Exklusivität unseres Programms steht aber nach wie vor im Fokus unseres Geschäftsmodells. Denn keine Innovation oder technische Lösung kann erfolgreich sein, wenn der entsprechende Inhalt nicht ebenfalls da ist.

Wie nehmen die Kunden neue Produkte wie Sky+ und Sky Go an?
1,3 Millionen nutzen in Österreich und Deutschland unseren Festplattenreceiver Sky+. Das ist mehr als ein Drittel der gesamten Kunden. Bei Sky Go hat sich die Anzahl der Kunden-Logins in einem Jahr verdoppelt; im dritten Quartal dieses Jahres waren es über 18 Millionen. Das ist ein Zeichen, dass sich Mediennutzung aktuell rapide verändert. Und es ist eine Chance für uns zu wachsen, weil wir den Kunden solche Angebote bereits heute ganz selbstverständlich bieten können.

Abo-Streamingdienste wie Netflix sind sehr erfolgreich in den USA. Wird Sky noch von Bedeutung sein, wenn Netflix nach Österreich kommt?
Ein Modell wie Netflix kann nur erfolgreich sein, wenn man auch Inhalte hat, die exklusiv und für alle interessant sind. Sky befindet sich in Österreich und Deutschland in einer sehr privilegierten Situation, denn wir haben uns die allermeisten interessanten Inhalte plattformunabhängig für mehrere Jahre gesichert.

Sky Go geht bereits in eine ähnliche Richtung wie Netflix. Ist ein „Sky Flix“ in Arbeit?
Lassen sie sich überraschen. Wir beobachten den Markt und sind flexibel genug, um auf so eine Herausforderung reagieren zu können. Wir sind uns dabei auch der eigenen Stärke bewusst und werden eine entsprechende technische Antwort parat haben.

Wird es in zehn Jahren noch normales Fernsehen geben oder wird alles „On Demand“?
Das ist kaum vorherzusagen, weil wir in einer Zeit leben, in der sich technische Neuerungen rasant entwickeln. Fakt ist aber, das On Demand eine immer größerer Rolle spielen wird.

Netflix hat erfolgreich eigene Serien produziert. Wird das auch für Sky ein Thema?
Wir haben vor kurzem angekündigt, eine Serie zu koproduzieren. Das ist eine weitere Möglichkeit, um exklusiven Inhalt anzubieten. Man kann von uns in Zukunft noch viel erwarten.

Welches ist gerade ihre aktuelle Lieblings-Serie?
Breaking Bad ist ja jetzt leider zu Ende. Ich bin eigentlich kein Serienjunkie aber seit Sky+ habe ich so gut wie alle aktuellen US-Serien gesehen. Ich schaue gerne Once Upon a Time und mit der neuen Staffel jetzt auch wieder The Walking Dead. Seit es Sky+ gibt zappe ich kaum noch, ich schau nur noch auf Abruf.

Ist 3D derzeit noch ein Thema?
Unsere 3D Übertragungen haben hauptsächlich Eventcharakter. Am 23. November übertragen wir zum Beispiel das Fußballhighlight in der deutschen Bundesliga zwischen Dortmund und Bayern live in 3D. Wir bieten u.a. auch Filme und Dokumentationen an. Aber natürlich sind wir immer davon abhängig, wie viele Inhalte in 3D produziert werden.

Wie sehen sie die Zukunft von UltraHD?
Die Entwicklung von UltraHD ist positiver zu sehen als bei 3D. Wir arbeiten bereits intensiv an Bereichen wie etwa Sportübertragungen, von denen wir glauben, dass UltraHD den größten Mehrwert liefert. Wie damals bei HD muss man dabei das Handwerk teilweise neu erlernen. UltraHD kann beinahe gespenstisch sein: Man sieht mehr als mit freiem Auge und muss sogar darauf achten, dass dieser Detailreichtum nicht unnatürlich wirkt wie beispielsweise bei einer Porträtaufnahme. Bei Super-Zeitlupen in Fußballübertragungen setzen wir UltraHD aber schon heute ein – und alle Fernsehzuschauer profitieren hier von der deutlich besseren Auflösung.

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