epa03865068 (FILE) A file photograph showing Twitter CEO Dick Costolo attends a Twitter seminar during the 59th edition of the International festival of creativity, Cannes Lions in Cannes, France, 20 June 2012. Social media company Twitter announced on 12 September 2013 through its own service that it has filed paperwork for a planned initial public offering of shares. EPA/SEBASTIEN NOGIER *** Local Caption *** 50396927
epa03865068 (FILE) A file photograph showing Twitter CEO Dick Costolo attends a Twitter seminar during the 59th edition of the International festival of creativity, Cannes Lions in Cannes, France, 20 June 2012. Social media company Twitter announced on 12 September 2013 through its own service that it has filed paperwork for a planned initial public offering of shares. EPA/SEBASTIEN NOGIER *** Local Caption *** 50396927
© APA/SEBASTIEN NOGIER

Social Media

Twitter zieht es an die Börse

Nach Facebook wagt sich auch Twitter an die Börse. Der Kurznachrichtendienst habe vertraulich ein Börsenprospekt bei der Aufsichtsbehörde SEC eingereicht, erklärte das Unternehmen am Donnerstag per Tweet.

Dabei muss der Börsenanwärter zunächst keine Finanzdaten veröffentlichen, erst kurz vor der Roadshow vor Investoren müssen Details bekanntgegeben werden. Allerdings muss ein Bewerber bestimmte Kriterien erfüllen. Dazu zählt ein Umsatz unter einer Milliarde Dollar. Laut dem Marktforscher eMarketer ist Twitter auf dem Weg, in diesem Jahr Erlöse von 583 Millionen Dollar zu erzielen. Analyst Max Wolff von Greencrest Capital geht davon aus, dass der Dienst noch im laufenden Jahr die Gewinnschwelle knackt. Dazu tragen dann auch die vermehrten Marketingmöglichkeiten über Twitter bei. Für mehr Einfluss dürfte auch eine SEC-Entscheidung sorgen: Die SEC hat Unternehmen erlaubt, auch wichtige Informationen wie Quartalszahlen über den Internet-Dienst zu verbreiten.

Schon seit langem wird mit einem Börsengang von Twitter gerechnet. Der katastrophal gelaufene Börsenstart von Facebook vor einem Jahr dürfte jedoch abschreckend gewirkt haben. Mittlerweile haben die Anleger aber das Vertrauen in Facebook wiedergewonnen, und die Aktie erreichte im Laufe des Donnerstags einen neuen Höchststand. Das könnte für Twitter das Startsignal für den eigenen Sprung aufs Parkett gewesen sein.

Banken stehen Schlange

Der bevorstehende IPO von Twitter hat bereits alle namhaften Wall-Street-Banken von JPMorgan über Credit Suisse und Morgan Stanley auf den Plan gerufen, die alle eine Rolle beim Börsendebüt spielen wollen. Kreisen zufolge hat Goldman Sachs das Rennen gemacht und wird Konsortialführer. Für die beteiligten Geldhäuser dürfte sich der Twitter-Börsengang auszahlen. Sollte Twitter lediglich zehn Prozent seiner Anteile an die Börse bringen, könnten die Konsortialbanken zusammen bis zu 50 Millionen Dollar einnehmen, wie aus Berechnungen von Freeman & Co. hervorgeht. Ein ähnliches Bankenrennen wie bei Twitter ist längst um Alibaba entbrannt. Es wird erwartet, dass der chinesische Internetkonzern noch im laufenden Jahr mehr als 15 Milliarden Dollar an der Börse einsammelt.

Bis zu 15 Milliarden US-Dollar

Das im Jahr 2006 gegründete Unternehmen ist eines der am schnellsten wachsenden sozialen Online-Netzwerke und hat nach eigenen Angaben mehr als 200 Millionen aktive Nutzer weltweit. Die Twitter-Nutzer können sich untereinander vernetzen und Kurzbotschaften verschicken. Diese sogenannten Tweets dürfen maximal 140 Zeichen lang sein. Oft werden dabei auch Verlinkungen zu Webseiten, Fotos oder anderen Dokumenten versendet.

Der Wert von Twitter wurde zuletzt auf 10 bis 15 Milliarden US-Dollar geschätzt. Der Börsengang könnte damit zu einem der größten in der Technologieszene in diesem Jahr werden. Zum Vergleich: Facebook ist nach der Erholung des Aktienkurses rund 109 Milliarden US-Dollar wert (82 Milliarden Euro).

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