Vodafone will beim neuen Mobilfunkstandard 5G am Ball bleiben.
Vodafone will beim neuen Mobilfunkstandard 5G am Ball bleiben.
© APA/EPA/FEDERICO GAMBARINI

Cebit

Vodafone prescht bei 5G vor

Im Wettlauf um den künftigen Mobilfunkstandard 5G prescht Vodafone Deutschland vor. In einem Pilotversuch mit der Technischen Universität Dresden habe Vodafone auf Basis des neuen Standards eine Übertragungsgeschwindigkeit von zehn Gigabit pro Sekunde erreicht, sagte Vodafone-Deutschland-Chef Jens Schulte-Bockum am Sonntag auf der Computermesse Cebit in Hannover.

Zum Vergleich: Mit dem schnellsten derzeit verfügbaren Standard 4G - hierzulande als LTE bekannt - sind bis zu 300 Megabit in der Sekunde möglich. Der Nachfolger wäre also mehr als 30 mal schneller. Die Einführung ist aber erst Anfang des nächsten Jahrzehnts geplant. Auch in Österreich werden bereits erste Tests des neuen Standards vorbereitet.

Vodafone müsse bei der Forschung und Entwicklung am Ball bleiben, betonte Schulte-Bockum. „Wir müssen verhindern, dass 5G wie vorherige Standards von wenigen Firmen monopolisiert wird, die dann hohe Lizenzgebühren dafür verlangen.“

Bei LTE verrechnet

Vodafone war bei der Einführung von LTE in Deutschland vor Jahren führend. Der Konzern investierte viel in den Ausbau des Mobilfunknetzes und hoffte, LTE als Konkurrenz zu Festnetz-Breitbandanschlüssen etablieren zu können – was gründlich schiefging: Die neue Technologie erwies sich als wackelig und das teure LTE-Netz stand leer.

Da Vodafone wegen der Offensive zu wenig in die Aufrüstung der UMTS-Technik steckte, knickte diese ein. Massive Probleme bei Handy-Telefonaten und ein Kundenexodus waren die Folge. Der Preis für die Aufholjagd ist nun hoch: Vodafone steckte über Jahr insgesamt vier Milliarden Euro in den Netzausbau. Der Ausbau sei nun zur Hälfte geschafft, betonte Schulte-Bockum. „Wir haben uns zurückgekämpft.“ Vodafone ist nach der Telekom der zweitgrößte Telefonkonzern Deutschlands.

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