Schadet der Streik direkt vor Weihnachten dem Online-Händler Amazon?
Schadet der Streik direkt vor Weihnachten dem Online-Händler Amazon?
© APA/UWE ZUCCHI

Umfrage

Weihnachtsstreik bei Amazon schreckt Kunden ab

In den deutschen Amazon-Versandzentren in Bad Hersfeld, Rheinberg, Leipzig und Graben geht seit Montagmorgen wieder nicht mehr viel, denn viele Mitarbeiter streiken – und das schon seit einer Woche. Der Streik soll noch bis zum 24. Dezember 15 Uhr andauern – und fällt damit mitten in die umsatzstärkste Weihnachtszeit. Am Sonntag wurden die Streiks zwar einen Tag lang ausgesetzt, eine Einigung mit der Gewerkschaft Verdi ist aber in weiter Ferne. Verdi will, dass den Mitarbeitern der Einzelhandelstarif bezahlt wird und nicht der niedrigere Logistiktarif. Amazon lehnt das jedoch strikt ab, sieht sich als Logistiker.

Der US-Konzern, der in Österreich bisher zu den beliebtesten Online-Shops zählt und 2013 343 Millionen Euro durch die Österreich-Website erwirtschaftet hat, sagt selbst, dass es trotz des Streiks zu keinen Lieferverzögerungen kommen werde und alle Pakete, die bei Amazon mit „kommt vor dem 24. Dezember an“ markiert sind, noch rechtzeitig vor Weihnachten eintreffen werden. Was für Mehrkosten dem Konzern durch den Aufstand entstehen, weiß allerdings niemand. Dazu macht Amazon nämlich keine Angaben.

Ein Fünftel will auf Amazon verzichten

Doch schaden die Streiks nun dem Ruf des US-Riesen? Es gibt keine Zahlen dazu, wie viele Menschen dieses Jahr auf den Weihnachtseinkauf bei Amazon verzichtet haben – sei es, weil sie befürchten, dass die Pakete nicht rechtzeitig ankommen könnten, oder sie mit den streikenden Mitarbeitern solidarisieren. Aus Deutschland gibt es dazu allerdings eine aktuelle repräsentative Umfrage der Hamburger Kommunikationsberatung Faktenkontor. Demnach will jeder fünfte Deutsche auf eine Bestellung bei Amazon verzichten, weil der Versand-Riese seine Angestellten ausnutzen würde, so der Tenor.

Eine futurezone-Leserin erklärte etwa, dass sie dieses Jahr auf den Weihnachtseinkauf bei Amazon verzichtet habe. Andere meinten, sie hätten ihre Pakete mit einem „schlechten Gewissen“ trotzdem bei Amazon bestellt. Jetzt sind wir auch auf Ihre Meinungen gespannt!

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Barbara Wimmer

shroombab

Preisgekrönte Journalistin, Autorin und Vortragende. Seit November 2010 bei der Kurier-Futurezone. Schreibt und spricht über Netzpolitik, Datenschutz, Algorithmen, Künstliche Intelligenz, Social Media, Digitales und alles, was (vermeintlich) smart ist.

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