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Abgang

Windows-Chef Sinofsky verlässt Microsoft

Sinofsky, der 23 Jahre bei Microsoft war, galt bisher als Kronprinz für den Chefposten, doch nun verlässt er das Unternehmen völlig überraschend. Aus Unternehmenskreisen hieß es, dass die Entscheidung seines Abgangs beiderseitig von Steve Ballmer und Sinofsky getroffen worden sei. US-Medien spekulieren darüber, dass der Schritt von Sinofsky das Ergebnis eines andauernden Konflikts mit anderen Microsoft-Führungspersonen gewesen sei, ähnlich wie Scott Forstall bei Apple. Angeblich sei Sinofsky kein "Team-Player" gewesen, schreibt beispielsweise ArsTechnica.

"Persönliche und private Entscheidung"
Sinofsky verschickte am Montag eine E-Mail an alle Microsoft-Mitarbeiter, in der er zu seinem Abgang Stellung nimmt und sein Ausscheiden erklärt. "Nachdem Windows 8/RT und Surface jetzt verfügbar sind, habe ich mich dazu entschlossen, dass es Zeit wird, von meiner Verantwortung bei Microsoft zurückzutreten. Ich habe die Pausen zwischen den Produktzyklen immer als Gelegenheit gesehen, um zu reflektieren und vorwärts zu blicken. Nach mehr als 23 Jahren bei Microsoft habe ich mich dazu entschlossen, das Unternehmen zu verlassen, um neue Möglichkeiten für mich zu suchen, die auf meinen Erfahrungen aufbauen", heißt es in der internen E-Mail an die Mitarbeiter. Sinfosky erklärte zudem, dass es eine persönliche und private Entscheidung gewesen sei und jegliche anderen Spekulationen und Theorien über sein Ausscheiden nicht zutreffen würden.

Erst vor rund zwei Wochen hatte das Unternehmen sein neues Betriebssystem Windows 8 und einen eigenen Tablet-Computer auf den Markt gebracht. Der 47-jährige Sinofsky wird nun ersetzt durch Julie Larson-Green und Tami Reller. Larson-Green war bisher für den Internet Explorer, Office und das neue Design mit der Kachel-Windows-Oberfläche zuständig. Reller wird als CFO und CMO vor allem die Marketing-Agenda übernehmen.

Steve Ballmer nahm in einer offiziellen Pressemitteilung zu Sinofskys Abgang Stellung: "Ich bin dankbar für die vielen Jahre, die Steven für mein Unternehmen gearbeitet hat. Die Produkte und Services, die wir gerade auf den Markt gebracht haben, eröffnen eine neue Area bei Microsoft." Ballmer nützte zugleich die Gelegenheit, um anzukündigen, dass es künftig schnellere Entwicklungszyklen geben werde und die Teams "integrierter" arbeiten werden. 

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