Europa bringt drei neue Aufklärungssatelliten in Stellung
Europa bringt drei neue Aufklärungssatelliten in Stellung
© REUTERS/SCOTT AUDETTE

Raumfahrt

Airbus baut neue Aufklärungssatelliten für Europa

Europa rüstet auf - auch im Weltall: Den von Belgien, Deutschland, Frankreich, Griechenland, Italien und Spanien genutzten Helios-Aufklärungssatelliten soll das technisch überlegene System Composante Spatiale Optique (CSO) nachfolgen. Zwei Satelliten sind von Frankreich beim Unternehmen Airbus Defence and Space bereits bestellt, der erste soll im kommenden Jahr ins All gebracht werden.

Am dritten Flugkörper will sich - nach jahrelangen Debatten - nun auch Deutschland mit einem bedeutenden Betrag beteiligen.

Hundert Mal stärker

"Dank des weitreichenden Einsatzes modernster Technologien werden die neuen Satelliten hundert Mal leistungsstärker sein als die aktuelle Generation", wirbt Airbus für die CSO-Flugkörper. Mit deren Hilfe könnten Nutzer "binnen kürzester Zeit extrem hochwertige Aufnahmen abrufen - ganz gleich, wie komplex die geplanten Bilderfassungssequenzen sind". Zudem sei es gelungen, "die Kosten in den letzten zehn Jahren um 30 Prozent zu senken".

Der dritte Satellit, der bei Airbus noch in Auftrag gegeben werden muss, soll rund 300 Millionen Euro kosten. Deutschland will sich mit rund 210 Millionen Euro daran beteiligen - und soll dafür in gewissem Umfang auch auf Daten der beiden ersten CSO-Satelliten zugreifen dürfen.

Deutsche Rüstung geht leer aus

Die Verhandlungen zwischen Paris und Berlin zogen sich über fast zehn Jahre hin. Einer der Knackpunkte ist, dass auch der dritte Satellit ganz überwiegend im südfranzösischen Toulouse produziert werden dürfte - und die deutsche Rüstungsindustrie voraussichtlich kaum etwas davon hat. Mit Widerständen der deutschen Rüstungsindustrie und auch im Bundestag dürfte daher zu rechnen sein.

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