Luftfahrt

Airbus räumt "ernsthaftes Qualitätsproblem" bei A400M ein

Drei Wochen nach dem Absturz eines Militärtransporters A400M in Sevilla hat der Hersteller Airbus Mängel bei der Montage eingeräumt. Es gebe ein „ernsthaftes Qualitätsproblem in der Endmontage“, sagte Airbus-Strategiechef Marwan Lahoud dem „Handelsblatt“.

Dies habe die Auswertung der Flugschreiber der abgestürzten Maschine ergeben, zu der Airbus am Mittwoch erstmals Zugang gehabt habe. Die Ergebnisse „bestätigen unsere interne Analyse“, sagte Lahoud.

Airbus hatte in der vergangenen Woche mitgeteilt, es gebe keine Konstruktionsmängel beim A400M. Die Software für die Steuerung der Motoren sei allerdings bei der Endmontage falsch aufgespielt worden. Dies habe zum Ausfall der Motoren und damit zum Crash geführt. „Die Black Boxes bestätigen das“, sagte Lahoud. „Es gibt keine strukturellen Defekte.“

Absturz Anfang Mai

Anfang Mai war in Spanien ein A400M abgestürzt, vier Insassen starben. Für das Milliarden-Rüstungsprojekt war das ein herber Rückschlag. Der A400M war vor zwölf Jahren von sieben Nato-Staaten als Ersatz für die veralteten Transall-Maschinen in Auftrag gegeben worden.

Die Auslieferung verzögerte sich schon vor dem Absturz wegen technischer Probleme um Jahre, die Kosten fielen um Milliarden Euro höher aus als geplant. Von den 174 bestellten Maschinen wurden bisher nur zwölf ausgeliefert.

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