Mark Zuckerberg und seine internet.org-Initiative erfahren Gegenwind.
Mark Zuckerberg und seine internet.org-Initiative erfahren Gegenwind.
© REUTERS/ADNAN ABIDI

Clever

Angola nutzt Facebooks Gratis-Internet zum Filesharing

Einige Angolaner haben einen cleveren Weg gefunden, Wikimedias und Facebooks Gratis-Angebote auszunutzen. Sie nutzen das „Gratis-Internet“, um illegal kopierte Filme, Musik und TV-Serien zu teilen. Das berichtet Motherboard. Dazu nutzen sie unter anderem „Wikipedia Zero“. Dieses Angebot erlaubt Smartphone-Nutzern weltweit, unter anderem Kunden von Angolas Unitel, den kostenlosen Zugriff auf Wikimedia-Seiten wie Wikipedia.

Doch statt nützlichen Informationen laden sie in JPEGs und PDFs versteckt illegal kopierte Inhalte hoch. Die Links zu diesen Dateien werden anschließend in geschlossenen Facebook-Gruppen geteilt. Der Zugriff auf diese Facebook-Gruppen ist dank dem umstrittenen Facebook-Dienst Free Basics ebenfalls kostenlos möglich.

Not macht erfinderisch

Die clevere Vorgehensweise frustriert allerdings zahlreiche Wikipedia-Autoren, die gegen den Vandalismus vorgehen müssen. Derzeit scheint man keine effektive Methode gefunden zu haben. So wurden im Rahmen von IP-Blockaden auch Nutzer ausgesperrt, die tatsächlich einen Beitrag zur Wikipedia leisteten. Ein Rückzug von Wikipedia Zero aus Angola werde jedoch ausgeschlossen.

Der Anreiz, die Dienste auf diese Art und Weise zu nutzen, ist jedenfalls groß. So werden für 50 Megabyte an Daten rund 2,5 US-Dollar verrechnet - das durchschnittliche Einkommen in Angola liegt bei 720 Dollar pro Jahr. Es ist nicht das erste Mal, dass diese Dienste clever genutzt werden, um die Vorzüge des Internets zu nutzen. So hat ein 20-jähriger Entwickler in Paraguay eine Lücke im Facebook Messenger entdeckt, die den Zugriff auf das Internet außerhalb von Free Basics erlaubt.

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