Straßenlaternen könnten schon bald autark funktionieren.
Straßenlaternen könnten schon bald autark funktionieren.
© Stefan Mller/Fotolia

Deutschland

Bastler entwickelt Straßenlaterne mit Windkraft

Mit einer Ökostrom-Straßenlaterne will ein Bastler aus dem deutschen Bundesland Schleswig-Holstein an abgelegenen Orten Licht ins Dunkel bringen. „Wenn wir hier oben von etwas genug haben, dann ist das Wind“, sagt Lichtdesigner Peer Langemak. „Seit 15 Monaten baue ich daran rum, nun funktioniert es.“ In den kommenden Wochen will er die ersten Anlagen zu Demonstrationszwecken aufstellen - eine davon auf der Nordseeinsel Juist.

Langemak hofft, dass sich von seiner Entwicklung vor allem kleinere Dörfer angesprochen fühlen. Denn die Öko-Straßenlaterne funktioniert autark. Ein Anschluss an das Stromnetz ist nicht nötig. Dafür sorgen vier Akkus im Inneren des rund sechs Meter hohen Masts. Darauf dreht sich ein etwa 90 Zentimeter hoher sogenannter Savoniusrotor.

Zehn Tage Licht mit einer Akkuladung

Vollgeladen sollen die Akkus dafür sorgen, dass die Laterne selbst bei absoluter Flaute zehn Tage lang Licht ins Dunkel bringt mit ihren 14 Watt starken LEDs. Noch ist seine Entwicklung aber nicht auf dem Markt. Er will sie vom Tüv zertifizieren lassen.

Der Bundesverband Windenergie sieht in dem Projekt Potenzial. „Die Energiewende bedeutet eine Dezentralisierung der Stromproduktion. Die Wind-Straßenlampe ist ein schönes Beispiel, wie sich Windenergie kreativ nutzen lässt und Kommunen an der Energiewende teilnehmen“, sagt Sprecher Wolfram Axthelm. Die Straßenlampen könnten zudem für mehr Sicherheit auf Radwegen sorgen.

Dafür muss dort nicht wirklich viel Wind wehen. „Bereits bei einer Windgeschwindigkeit von drei Metern pro Sekunde laden sich die Akkus auf“, sagt Langemak.

Stückpreis unter 4000 Euro

Langemak glaubt, dass sich die Wind-Straßenlampe in ländlichen Regionen rechnet. „Der Stückpreis wird unter 4000 Euro liegen“, sagt der 47-Jährige. Das sei die Grenze, um günstiger zu sein als die Kosten für herkömmliche Laternen inklusive Straßenarbeiten für die Erdverkabelung.

Schleswig-Holsteins Gemeindetag-Geschäftsführer Jörg Bülow bezeichnet die Entwicklung als „interessante Idee“. „Denn Straßenbeleuchtung ist für viele Kommunen im Land ein hoher Kostenfaktor“, sagt er. Energetische Umrüstungen seien vielerorts Thema. Vor allem für abgelegene Orte ohne Anschluss an das Stromnetz könnten die Lampen aus seiner Sicht eine Alternative sein.

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