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Bayrischer Ort leidet unter "Adolf-Hitler-Berg"

Die bayrische Gemeinde Wackersberg wird einen stigmatisierten Namen nicht los: Seit Jahren lässt sich beim beliebten Kartendienst Google Maps der nahegelegene Heigelkopf auch unter dem Suchbegriff "Adolf-Hitler-Berg" finden. "Wir arbeiten schon seit Jahren daran, das rauszubekommen", klagte Bürgermeister Alois Bauer gegenüber der APA.

Offenbar reagiert

Warum das immer noch ist, kann man sich in Wackersberg nicht erklären. "Wir haben alles versucht, die Sache ist bis nach Amerika gegangen", sagte Bauer. Am Dienstag war der Heigelkopf zwar noch unter dem Namen "Adolf-Hitler-Berg" in den Suchergebnissen zu finden, Google Maps zeigte aber nicht mehr den entsprechenden Abschnitt an. Google gab keine offizielle Stellungnahme ab.

Der US-Konzern hat bei seinem Kartendienst immer wieder mit der Nazi-Vergangenheit zu kämpfen. Vergangenen Woche gab es in Berlin Empörung um den Theodor-Heuss-Platz, der auf Google Maps auch nach seinem Namen während der NS-Zeit "Adolf-Hitler-Platz" benannt war. Google musste sich offiziell für den Fehler entschuldigen, der aber offenbar nicht so einzigartig ist.

Immer wieder Ärger

Bereits 2007 berichteten Medien über den angeblichen "Adolf-Hitler-Berg" in Bayern. Den Namen soll der Gipfel tatsächlich während des Nationalsozialismus getragen haben. Der Wackersdorfer Gemeinderat habe ihn - wie in vielen Orten in Österreich und Deutschland - im April 1933 nach der Machtergreifung der Nazis so umbenannt, berichtete der Bad Tölzer Heimatforscher Christoph Schnitzer laut örtlichen Medien. Damals sagte ein Sprecher von Google, man sei darum bemüht, den Namen ein für alle Mal zu tilgen.

Auch in Österreich verlinkt Google historische Bezeichnungen mit Standorten. So lässt sich bei der Suche nach dem 2012 umbenannten "Dr.-Karl-Lueger-Ring" der heute "Universitätsring" genannte Abschnitt der Ringstraße finden.

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