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China

Chinesische Samenbanken locken Spender mit iPhone

Not macht erfinderisch: Aufgrund akuten Mangels an Spendern haben sich chinesische Samenbanken einen neuen Marketing-Plan überlegt. In der Hoffnung auf mehr Aufmerksamkeit bewerben sie den Erhalt eines sich in China großer Beliebtheit erfreuenden iPhones im Austausch mit einer Spermaspende.

Diese Lock-Strategie entspricht in dieser Form nur teilweise der Wahrheit. Das Renji-Krankenhaus in Schanghai beispielsweise bietet eine kostenlose Gesundheitskontrolle und 6.000 Yuan (rund 820 Euro) für 40 Milliliter des kostbaren Guts. In diesem digitalen Flyer in chinesischer Sprache weist das Krankenhaus auf die Möglichkeit hin, mit dem gebotenen Geld ein iPhone 6S mit 16GB erwerben zu können. Männer können ihre Spende sogar auf sechs Monate hinweg aufteilen, da im Durchschnitt pro „Sitzung“ zwischen zwei und sechs Milliliter abgegeben werden.

Sperma statt Niere

Eine Samenbank der Provinz Hubei geht in ihrem Werben um potent(iell)e Spender noch aggressiver vor. Männer bräuchten „keine Niere mehr zu verkaufen“ um sich ein iPhone 6S leisten zu können. „Eine Niere zu verkaufen“ ist ein Verweis auf Fälle in der Vergangenheit, in denen Chinesen Organe illegal spendeten um an Geld zu kommen. Im Jahr 2011 hat ein 17-jähriger Junge aus der Provinz Hunan eine seiner Nieren für ein iPhone und iPad abgegeben. 2013 wurde diese Aktion sogar noch in den Schatten gestellt, als ein chinesisches Paar seine Tochter für Apple-Produkte verkaufte.

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Tobias Görgl

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