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Datenklau: Anonymous bestreitet Sony-Vorwürfe

In einem Blogeintrag hat die lose organisierte Hackergruppe Anonymous gestern sämtliche Vorwürfe zurückgewiesen, man stecke hinter den Attacken auf 100 Millionen Sony-User. Sony hatte zuvor die Gruppe beschuldigt, zumindest indirekt am Angriff beteiligt gewesen zu sein, da auf den gehackten Servern eine Datei mit dem Namen "Anonymous" gefunden worden sei. Anonymous bezeichnete die Anschuldigung als absurd.

Kein Kreditkarten-Diebstahl
Man habe sich noch nie an Kreditkarten-Diebstahl beteiligt und auch nie Aktionen durchgeführt, die einen derartigen Rechtsbruch bedeuten. Wer immer für den größten Datendiebstahl der Geschichte verantwortlich sei, wolle offenbar die Ermittler in die Irre führen und diese auf die Spur von Anonymous locken. Begangene Straftaten anderen in die Schuhe schieben zu wollen sei eine gängige Praxis von Kriminellen, so Anonymous. Dass der Angriff während der von Anonymous ausgerufenen Racheaktion für Sonys Verhalten im Prozess gegen den Playstation-Hacker „Geohot“ passierte, sei Zufall.

Ob Anonymous mit dieser Erklärung alle Zweifler überzeugen wird, bleibt allerdings abzuwarten. Denn schon Tage zuvor hatte es von den Sprechern der Bewegung geheißen, man stecke zwar nicht hinter dem Angriff, könne aber nicht ausschließen, dass einzelne Mitglieder, die sich der Gruppe zugehörig fühlen, auf eigene Faust aktiv wurden. Laut Sicherheitsexperten könnte der Angriff auch von einer einzigen Person durchgeführt worden sein.

Viacom nächstes Ziel
Die Aufregung um den Sony-Datendiebstahl hält Anonymous offenbar aber nicht vor dem nächsten Aktionen ab. So protestierte das Kollektiv noch am Donnerstagabend gegen den US-Unterhaltungskonzern Viacom, der aufgrund von angeblichen Copyright-Verletzungen seit Jahren im Clinch mit YouTube liegt. Anonymous zufolge habe Viacom selbst Material auf YouTube hochgeladen und versuche nun, daraus Kapital zu schlagen. Welche Protestmaßnahmen ergriffen werden, sollte Viacom sich nicht – wie gefordert – öffentlich entschuldigen, ließ Anonymous offen.

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