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Die 7-Tages-Frist bei der TVthek soll fallen

12,6 Millionen Zugriffe pro Monat, davon bereits 16 Prozent mit mobilen Endgeräten wie Smartphone oder Tablet - mit der TVthek ist dem ORF im November 2009 ein Angebot gelungen, das nicht nur bei Konsumenten gut ankommt, sondern auch im internationalen Vergleich als Benchmark gesehen wird. 81 Prozent greifen via Computer/Laptop auf das TVthek-Angebot zurück, 16 Prozent via mobile Endgeräte - die meisten dieser mobilen Zugriffe kommen von iPhones und iPads. Die TVthek ist eines jener Geschäftsfelder, mit der der ORF künftig zusätzliches Geld lukrieren will. Eine der Absichten, die TVthek mit Werbung zu vermarkten, wurde bereits im August bekannt und am Dienstag beantragt.

Golden Nuggets
Mit einer eigenen Stabstelle „New Business Development" soll nun ein eigenes Team die „Golden Nuggets" aufstöbern. „Die Stabstelle haben wir geschaffen, weil Medien finanziell immer mehr unter Druck geraten und wir neue Finanzierungsmodelle finden müssen", sagt der kaufmännische Direktor des ORF, Richard Grasl im futurezone-Gespräch. „Einnahmen nur aus Werbung und Gebühren zu lukrieren, wird zu wenig sein, daher brauchen wir ein drittes Standbein." Neue Geschäftsfelder könnten etwa im Lizenzgeschäft liegen. Grasl: „Da heißt es nun kreativ und innovativ zu sein."

Gemeinsam mit zwei weiteren Mitarbeitern soll Alexandra Fida ab 1. Oktober mit ihrer Abetilung „New Business Development" in den kommenden vier Jahren neue Geschäftsfelder aufspüren und aufbereiten. Welche das sind, kann bzw. will sie noch nicht verraten, aber es müssen innovative Ideen sein, die den Kunden nutzen. „Es gibt so viel Know-How im ORF, das muss zu neuen Innovationen zusammengeführt werden", so Fida. Das würde auch das Image stärken. Ein großes Augenmerk wird sie freilich auf den Online-Bereich richten von orf.at über die wieder genehmigten Social Media-Auftritten bis zur ORF TVthek. Erst am Dienstag hat der ORF bei der Kommunikationsbehörde Austria einen "Vorschlag für Änderungen des Angebotskonzepts von TVthek.ORF.at" übermittelt und unter http://zukunft.ORF.at veröffentlicht.

Der neue TV-Konsument
„Das Nutzerverhalten hat sich geändert, und darauf müssen wir reagieren dürfen." Alles im Rahmen des ORF-Gesetzes. Ein Ziel ist etwa, die 7-Tage-Frist bei der TVthek (nach einer Woche können Sendungen/Beiträge, die älter als eine Woche sind, nicht mehr abgerufen werden) zu ändern.

Novellen für das ORF-Gesetz
„Wir haben einen gewissen Spielraum, und den müssen wir nützen", sagt Fida. „Und es können neue Spielräume geschaffen werden, denn die Medienbranche ändert sich, daher muss man auch ein ORF-Gesetz der Zeit anpassen", so Grasl. Man könne davon ausgehen, dass es in den kommenden Monaten/Jahren mehrere Auftragsvorprüfungen bei der KommAustria geben werde. Man hat uns schließlich seinerzeit ja auch nicht verboten, via Satellit auszustrahlen. Das Umsatzziel für Fida, die davor bei T-Mobile International tätig und unter anderem für den Launch von Mobile TV oder des Musikstreaming-Angebotes verantwortlich war, wurde jedenfalls gesteckt: Zwei Millionen Euro in den kommenden vier Jahren.

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