Sicherheit

Erneuter Datendiebstahl bei Sony

Sony ist erneut Ziel einer groß angelegten Hacker-Attacke geworden. Die Angreifer hätten auf breiter Front versucht, in Nutzer-Konten bei Sonys Online-Diensten einzudringen, teilte der japanische Elektronik-Riese am Mittwoch mit. Das sei in rund 93.000 Fällen gelungen, diese Konten seien gesperrt worden. Kreditkarten-Informationen seien nicht in Gefahr. Im April hatten es Unbekannte geschafft, sich Zugang zu Daten von mehr als 100 Millionen Kunden von Online-Diensten des japanischen Konzerns zu verschaffen. Die betroffenen Kunden sollen via E-Mail über den Vorfall informiert werden.

Die neue Attacke betraf laut Sony von 7. bis 10 Oktober das Playstation Network (PSN) für Konsolenspieler sowie die Unterhaltungsdienste Sony Entertainment Network und Sony Online Entertainment. Nach ersten Erkenntnissen kamen dabei große Mengen an Passwort-Informationen zum Einsatz, die wohl an anderer Stelle entwendet worden seien, erklärte der Konzern. Viele Menschen nutzen das selbe Passwort bei verschiedenen Online-Diensten. Das ist gefährlich - werden die Schutzmaßnahmen bei einer Firma geknackt, sind auch die anderen Nutzerkonten in Gefahr.

Erste Angriffswelle im Frühjahr
Die Hacker-Angriffe vom Frühjahr hatten Sony zutiefst erschüttert. Nach dem ersten Riesen-Einbruch gelang es den Angreifern trotz allen Anstrengungen des Konzerns über Wochen immer wieder, in Websites oder Netzwerke von Sony einzudringen. Auch Kreditkarten-Informationen von Millionen Kunden können betroffen gewesen sein, auch wenn keine Fälle von Missbrauch solcher Daten bekannt wurden. Für Sony war es eine teure Erfahrung: Der Konzern musste mehrere Online-Dienste wie das Playstation Network zeitweise vom Netz nehmen, die Sicherheitsarchitektur wurde von Grund auf erneuert. Im September holte sich Sony zudem einen ehemaligen ranghohen Beamten der US-Heimatschutzbehörde als IT-Sicherheitschef.

Nach Bekanntwerden der Attacke gab die Aktie an der Börse in Tokio um einen Prozent nach. Insgesamt verlor das Papier dieses Jahr rund 48 Prozent an Wert.

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