ARCHIV/ILLUSTRATION - Die Silhouette eines Mannes ist am 23.01.2012 in Hannover vor einem Computerbildschirm mit dem Logo des Online-Netzwerks Facebook zu sehen. Am Donnerstag äußert sich der rheinland-pfälzische Datenschutzbeauftragte Edgar Wagner in Mainz bei einer Pressekonferenz zu seinem Antwortverbot für die Facebook-Seite der Landesregierung. ..Foto: Julian Stratenschulte/dpa +++(c) dpa - Bildfunk+++
ARCHIV/ILLUSTRATION - Die Silhouette eines Mannes ist am 23.01.2012 in Hannover vor einem Computerbildschirm mit dem Logo des Online-Netzwerks Facebook zu sehen. Am Donnerstag äußert sich der rheinland-pfälzische Datenschutzbeauftragte Edgar Wagner in Mainz bei einer Pressekonferenz zu seinem Antwortverbot für die Facebook-Seite der Landesregierung. ..Foto: Julian Stratenschulte/dpa +++(c) dpa - Bildfunk+++
© dpa/Julian Stratenschulte

Neue Nutzungsbedingungen

Facebook wertet mehr Nutzerdaten zu Werbezwecken aus

Facebook aktualisiert einmal mehr seine Nutzungsbedingungen. Ab 1. Jänner 2015 treten die neuen Bedingungen in Kraft. User hatten zwar die Möglichkeit, Facebook eine Woche lang ihre Meinung dazu zukommen zu lassen, aber abstimmen über die neuen Bedingungen konnten sie nicht. Ihre Zustimmung erteilen die Nutzer also automatisch, indem sie die Dienste des Netzwerks nach dem Zeitpunkt weiter nutzen.

Wer sich gerade erst damit beschäftigt hat, wo auf Facebook sich bestimmte heikle Punkte versteckt hatten, muss dies zum Jahreswechsel erneut suchen. Allerdings bekommen die Nutzer dieses Mal von Facebook eine Anleitung mit. Facebook stellt mit den „Grundlagen zum Datenschutz“ nämlich eine bildlich sehr anschauliche Anleitung zur Verfügung, die aufzeigen soll, auf was User bei ihren Privatsphäre-Einstellungen alles achten sollten. Grafisch ist die Anleitung wirklich schön aufbereitet. Ob sie alle Fragen, die sich durch die neuen Änderungen ergeben werden, beinhalten, bleibt vorerst offen.

Personalisierte Werbung

Durch die Änderungen darf Facebook nämlich per Default mehr Nutzerdaten zu Werbezwecken auswerten als bisher. Facebook erstellte die Werbeprofile seiner Nutzer bisher auf Grundlage der Aktivitäten auf dem Netzwerk selbst. Das soll sich nun ändern. Nun werden dazu auch die außerhalb von Facebook genutzten Apps und Internetseiten miteinbezogen. Das bedeutet etwa: Wer im Internet nach Angeboten für den nächsten Urlaub sucht, bekommt beim nächsten Besuch auf Facebook eine Werbung für Reisen in das potentielle Zielgebiet angezeigt. Oder: Wer die App eines bestimmten Spiele-Herstellers runtergeladen hat, bekommt auf Facebook vielleicht bei der nächsten Veröffentlichung eines Spiels dieses Herstellers eine entsprechende Werbung angezeigt.

Nach Angaben von Facebook können Nutzer die Personalisierung allerdings auch abschalten – und zwar entweder für einzelne Themen, oder als Ganzes. Das soll auch für alle Geräte, mit denen man sich einloggt, gleichermaßen gelten. Diese Funktionen müssen sich User allerdings erst selbst raussuchen.

Ortsbezogene Informationen

Auch die Funktion „Freunde in der Nähe“, die Informationen abhängig vom eigenen Standort anzeigt, soll ein fixer Bestandteil von Facebook werden. Derzeit ist die Funktion nur in einigen Regionen erhältlich, soll aber auch nach Europa kommen. „Freunde in der Nähe“ bedeutet, dass Statusmeldungen von Personen, die sich im näheren Umkreis befinden, angezeigt werden. Zudem kann Facebook Speisekarten von Restaurants in der Nähe einblenden. Zudem testet Facebook bereits vereinzelt den „Kaufen“-Button, der es ermöglichen soll, innerhalb von Facebook bestimmte Produkte zu kaufen.

Disclaimer in eigener Sache: Der deutsche Radiosender detektor.fm hat mit mir am Mittwoch über die neuen Nutzungsbedingungen bei Facebook geplaudert. Hier gibt es den Beitrag zum Anhören.

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Barbara Wimmer

shroombab

Preisgekrönte Journalistin, Autorin und Vortragende. Seit November 2010 bei der Kurier-Futurezone. Schreibt und spricht über Netzpolitik, Datenschutz, Algorithmen, Künstliche Intelligenz, Social Media, Digitales und alles, was (vermeintlich) smart ist.

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