Falsche Nacktbilder: Frau will 123 Mio Dollar von Facebook

Eine US-Amerikanerin aus dem Bundesstaat Texas hat das soziale Netzwerk auf 123 Millionen US-Dollar Schadenersatz verklagt. Sie wirft Facebook vor, zu spät sogenannte "Rache-Pornos", in denen sie zu sehen war, entfernt zu haben. Das Gesicht der Klägerin wurde mit der Hilfe von Photoshop auf Nacktfotos anderer Frauen platziert. Mit den Bildern hat der unbekannte Täter ein Fake-Profil unter ihrem Namen erstellt. Freunde der Frau haben das Profil bereits im Dezember entdeckt, woraufhin sie es gemeldet hat. Facebook hat das Profil jedoch erst Mitte Februar entfernt.

Wenig Chancen auf Erfolg

"Es ist eine ziemlich ernste Situation. Sie ist offensichtlich sehr aufgeregt darüber, was passiert ist", so der Anwalt der Frau gegenüber der Webseite Texas Lawyer. Sie fordert nun 123 Millionen US-Dollar an Schadenersatz - 10 Cent pro Facebook-Nutzer. In der Klage heißt es, sie wolle "die Schwächen und Fehler der fälschlich beworbenen Privatsphäre-Mechanismen an den Pranger stellen." Die Schadenersatzsumme dürfte, sofern der Fall vor Gericht kommt, nicht Bestand haben.

Auch dürfte es sich in diesem Fall eher nicht um "Rache-Pornos" handeln, der Begriff wird jedoch derzeit in den USA stark diskutiert. Eine Texanerin bekam Anfang diesen Jahres 500.000 US-Dollar zugesprochen, nachdem ihr Ex-Freund Fotos und Videos aus ihrer Beziehung veröffentlicht hat, in denen sie beim Sex zu sehen waren. Zudem könne Facebook aufgrund des Communication Decency Act nicht für die Handlungen seiner Nutzer zur Rechenschaft gezogen werden.