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Personalie

FAZ-Mitherausgeber Frank Schirrmacher ist tot

Er wurde 54 Jahre alt und starb an einem Herzinfarkt. Schirrmacher war seit 1994 einer der Herausgeber der „FAZ“. Verantwortlich für Feuilleton und Wissenschaft, prägte er die intellektuelle Debatte in Deutschland. Bekannt wurde er auch als Autor von Büchern wie „Das Methusalem-Komplott“ und zuletzt „Ego“.

Im November 2009 erschien Schirrmachers Buch "Payback". Darin ging es darum, warum wir im Informationszeitalter gezwungen sind zu tun, was wir nicht tun wollen, und wie wir die Kontrolle über unser Denken zurückgewinnen, in dem er sich mit dem Einfluss moderner Informationsmedien auf den Menschen auseinandersetzt. Es wurde dafür vom Wirtschaftsnobelpreisträger Daniel Kahneman, dem Wirtschaftsjournalisten und Internet-Kritiker Nicholas Carr, dem amerikanischen Psychologieprofessor John Bargh und dem Virtual-Reality-Pionier Jaron Lanier als wichtiger Beitrag zur Debatte über die sozio-kulturellen Auswirkungen des Internets gewürdigt.

In der FAZ veröffentlichte Schirrmacher unter anderem Beiträge wie "Wie das Internet den Menschen verändert" oder "Macht das Internet nun schlau oder dumm?". Frank Schirrmacher wurde 1959 in Wiesbaden geboren. Er studierte Germanistik, Anglistik und Philosophie und promovierte mit einer Arbeit über Franz Kafka und den US-amerikanischen Dekonstruktivismus. 1985 wurde er Feuilletonredakteur der "Frankfurter Allgemeinen".

Schirrmacher war auch öfters Gast auf österreichischen Podiumsdiskussionen zur Medienzukunft und zu Fragen der Digitalisierung. Seinen letzten für Ende Mai 2014 geplanten Auftritt in Wien hatte er abgesagt. Ein besonderes Anliegen waren ihm zuletzt die Implikationen des digitalen Zeitalters im Lichte von Überwachungsallmacht amerikanischer Geheimdienste und Monopole von Unternehmen wie Google und Facebook.

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