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Internetservice

Google präsentiert soziales Netzwerk „Google+“

Google macht nun offenbar ernst und geht mit einem eigenen Social Network ins Rennen. Am Dienstag präsentierte der Internetriese das „Google+ Projekt“, das derzeit in einem Feldversuch läuft und einer kleinen, ausgewählten Gruppe an Usern zur Verfügung steht. Der neue Service gliedert sich in unterschiedliche Bereiche – zentral sind die Komponenten „Circles“, „Sparks“, „Huddle“ und „Hangouts“. Eine wichtige Rolle bei Google+ spielt darüber hinaus eine schwarze Leiste - genannt Google+ Bar - über die Inhalte geteilt und beispielsweise auch Fotos hochgeladen werden können.

Jeder Nutzer von Google+ erhält ein persönliches Profil, das er individuell gestalten kann. Diese neuen Profilseiten ersetzen bei den angemeldeten Nutzern dann die alten Google Profile. Hier werden alle Inhalte und Aktivitäten des Nutzers – ähnlich wie bei einem Facebook-Profil – zusammengeführt. Der kürzlich von Google eingeführte

ist ebenfalls in dem Social Network integriert. Alles, was ein Nutzer auf anderen Seiten mit +1 bewertet, erscheint infolge auch auf seiner persönlichen Profilseite.

+Circles
Unter dieser Funktion können die Nutzer ihre persönlichen Kontakte in verschiedene Gruppen einteilen. Damit soll das Teilen von Inhalten dann mit jeweils spezifischen „Freundeskreisen“ möglich sein. Jeder Nutzer kann die Gruppen selbst definieren und all seine Kontakte beispielsweise in „Familie“, „Freunde“ und „Arbeitskollegen“ aufteilen. Inhalte können dann einfacher an die dafür bestimmten Adressaten weitergegeben werden. Das Anlegen solcher Gruppen soll dabei sehr einfach und unkompliziert vonstatten gehen.

Hat man die Circles definiert, können Inhalte sehr einfach über die genannte schwarze Toolbar weiterverteilt werden. Ist der Nutzer bei dem sozialen Netzwerk eingeloggt, wird die Leiste generell bei allen Google-Diensten, wie auch der Websuche, am oberen Rand angezeigt.

+Sparks
Bei dieser Komponente können Nutzer ihre Interessen angeben und Google bereitet aus Suchergebnissen und den im Netzwerk geteilten Inhalten eine Art Newsfeed auf. Auch diese Inhalte können dann wieder weiter mit anderen aus dem persönlichen Netzwerk geteilt werden.

+Huddle
Damit bietet Google+ eine Art Chat-Plattform, wo man sich in Gruppen oder zu zweit unterhalten kann. Der Chat funktioniert auch plattformübergreifend, etwa von Browser zu Android-Handy oder iPhone. Wer kein Smartphone hat, kann über SMS mitchatten.

+Hangouts
Diese Funktion stellt de facto eine Erweiterung von Huddle dar, bei der man über Video mit bis zu zehn Leuten gleichzeitig in Kontakt treten kann. Wer Lust auf eine Unterhaltung hat, kann dies über Hangouts anderen mitteilen und sich dann mit ihnen im Videochat treffen. Eine Moderationssoftware erkennt, wer gerade spricht, und blendet automatisch immer diese Person ein. Darüber hinaus können YouTube-Videos eingeblendet werden, die dann von allen Teilnehmern gleichzeitig angeschaut werden. Dasselbe funktioniert mit Webseiten, Fotos und anderen Inhalten.

Mobile und Integration
Ob Google+ auch andere soziale Netzwerke wie Facebook oder Twitter integrieren wird, ist noch offen. Gesichert scheinen aber Android- und iOS-Applikationen, mit denen man auch unterwegs auf das soziale Netzwerk zugreifen und Inhalte teilen kann.

Gescheiterte Versuche
Google hat sich in der Vergangenheit schon häufiger an sozialen Diensten versucht, ein tatsächliches Social Network ist daraus bis heute jedoch nicht entstanden. Auch Dienste wie der Twitter-ähnliche Service Buzz erwiesen sich als wenig erfolgreich. Die Präsentation von Google+ zählt zu den bisher größten Ankündigungen in der zweiten Amtszeit von Larry Page.

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Claudia Zettel

ClaudiaZettel

futurezone-Chefredakteurin, Feministin, Musik-Liebhaberin und Katzen-Verehrerin. Im Zweifel für den Zweifel.

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