© rts

Arbeitsbedingungen

Großer Erfolg für Petition gegen Apple-Praktiken

Ein Artikel der New York Times über die Praktiken von Zulieferern des Hightech-Konzerns Apple erregte vor kurzem wieder die Gemüter. Es ging dabei um die Produktionsbedingungen in Chinas Fabriken, die in krassem Kontrast zu den jüngst eingefahrenen Milliardengewinnen und dem Barvermögen der US-Firma stehen.

Dem Medienmitarbeiter und Apple-Fan Mark Shields aus Washington DC ging dieser Bericht sehr zu Herzen und er richtete daraufhin auf Change.org eine Petition ein, um die Arbeiter, die iPhones in chinesischen Fabriken herstellen, zu schützen.

Riesen-Resonanz
Binnen 48 Stunden unterzeichneten die Petition mehr als 140.000 Menschen. Zum jetzigen Zeitpunkt sind es bereits über 153.000. Das Ziel, das Shields erreichen wollte, waren 200.000 Unterschriften – und diese sind bereits nach wenigen Tagen in Reichweite.

„Ich bin ein zufälliger Aktivist, denn ich habe noch nie zuvor eine Petition gestartet“, erklärte der 35-jährige Shields gegenüber des "Guardian". „Ich bin selbst ein Apple-Mensch, habe ein MacBook und ein iPhone. Ich liebe diese Dinge, sie haben mein Leben verändert, aber sie werden mit viel menschlichem Leiden produziert."

Was drin steht
In der Petition fordert Shields, dass Apple eine neue Strategie veröffentlichen solle, um seine Arbeiter in den Zeiten, in denen neue Produkte produziert werden, besser zu schützen. Zudem fordert er Apple dazu auf, für mehr Transparenz zu sorgen und die Namen der Zulieferer zu veröffentlichen, die Labor-Standards nicht eingehalten haben. Er bittet Apple, diese Änderungen rasch vorzunehmen. „Damit jeder von uns Unterzeichnern erhobenen Haupts durch die Welt gehen kann und sagen kann: Ich bin ein Mac-Mensch.“

Apple-Fans in der Gewissenskrise
Shields sagte auch, er hätte ein schlechtes Gefühl dabei, sich unter diesen Voraussetzungen einen neuen AppleTV anzuschaffen. Aus den Kommentaren, die sich unter der Petition finden, geht hervor, dass die Petition viele Apple-Fans unterschrieben haben. "Ich bin 17 Jahre Mac-Nutzer und das ist der erste Grund, der mich künftig vom Kauf von Apple-Produkten abhalten könnte", heißt es beispielsweise.

Der neue Apple-CEO Tim Cook wollte zur Petition vorerst keine Stellungnahme abgeben, doch er reagierte bereits in einer Rundmail an seine Mitarbeiter auf den kritischen Bericht der „New York Times“. Cook zeigte sich in dieser „empört“ über den Vorwurf. „Jede Behauptung, dass uns dies egal sei, ist nachweislich falsch und beleidigend für uns“, so der Steve Jobs-Nachfolger. Solche Vorwürfe stünden im Widerspruch zu den Grundwerten von Apple: „So sind wir nicht.“

Mehr zum Thema

  • China: Apples Praktiken erneut am Pranger

Hat dir der Artikel gefallen? Jetzt teilen!

Kommentare