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Missbrauch

Hasspostings: Twitter verspricht Regeländerungen

Im Internet liegen freie Meinungsäußerung und offene Diskussionen sowie massive Übergriffe auf andere User oft leider nah beisammen. Dies zeigte sich vergangene Woche erneut besonders deutlich in den Reaktionen auf den Tod von Schauspieler Robin Williams. Während einerseits begrüßenswerte, positive Debatten unter anderem auch zum Thema Suizid auf Twitter geführt wurden und viele User aufrichtige Anteilnahme zeigten, war Williams Tochter Zelda letztlich mit massiven Angriffen und Beleidigungen konfrontiert.

Die Hasspostings gegen Zelda Williams resultierten schließlich darin, dass diese sich dazu entschloss, das Online-Netzwerk zu verlassen. Am Mittwoch verabschiedete sie sich in einem Tweet von der Plattform: “I’m sorry. I should’ve risen above. Deleting this from my devices for a good long time, maybe forever. Time will tell. Goodbye.”

Twitter reagiert

Die Übergriffe auf Zelda Williams veranlassten Twitter nun dazu, eine Richtlinienüberarbeitung für die Plattform in Aussicht zu stellen. Als direkte Reaktion wurden zunächst zwei User-Accounts gesperrt. Man werde sich aber diversen Fragen widmen, die durch diesen Fall erneut rund um das Thema Missbrauch aufgekommen seien, versprach der Twitter-Managerin Del Harvey, Vice President im Bereich “Trust and Saftey”, laut einem Bericht von Ars Technica. “Wir werden derlei Missbrauch nicht auf Twitter dulden”, so Harvey in einer Stellungnahme. Die Regeln sollen so verbessert werden, dass man künftig besser mit tragischen Situationen auf Twitter umgehen bzw. gegen Übergriffe vorgehen könne.

Gleichzeitig soll auch mehr Unterstützung für Betroffene und für Familien Verstorbener geschaffen werden. Auch auf Selbstmordankündigen auf der Plattform will Twitter künftig besser reagieren.

Schwierige Balance

Twitter muss seit jeher die schwierige Gratwanderung zwischen einer offenen Plattform und übergriffigen Usern beschreiten. Da sich Twitter zum Ziel gesetzt hatte, möglichst für freie Meinungsäußerung einzutreten, wird vorsichtig abgewägt, wo man die Grenzen zieht bzw. welche Schritte die wirksamsten gegen Hasspostings und Angriffe sind.

Nachdem es im vergangenen Jahr massive Beleidigungen gegen die Frauenrechtsaktivistin und Journalistin Caroline Criado-Perez gegeben hatte, wurde von Twitter ein Melde-Button eingeführt. Allerdings gibt es nach wie vor Kritik daran, dass die Meldeprozesse zu träge und langsam ablaufen. Wie die neuen Regeln konkret aussehen werden, bleibt noch abzuwarten, ebenfalls unklar ist, wann das Update dazu kommen wird.

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