Kommentar

"Internet-Zugang ist kein Menschenrecht"

In einem Gastkommentar der New York Times hat sich der Computer-Wissenschaftler Vinton Cerf, der maßgeblich an der Entwicklung des Internet (TCP/IP) beteiligt war und heute bei Google arbeitet, zu Forderungen der UN geäußert, denen zufolge ein Zugang zum Internet als Menschenrecht eingestuft werden soll.

Cerfs Meinung zufolge sei das aber nicht richtig. Technologie ermögliche lediglich die Durchsetzung von Rechten, sei aber kein Recht per se. In vergangenen Zeiten etwa hätte der Besitz eines Pferdes wesentlich zu einem leichteren Leben beigetragen, dennoch sei der Pferdebesitz nicht zum Menschenrecht geworden. Vielmehr sei es ein Menschenrecht, für das eigene Überleben sorgen zu können. Mit dem Internet verhalte es sich ähnlich, argumentiert Cerf. Der Zugang zu Information und die Meinungsfreiheit, die nicht an spezifische Technologien gekoppelt sind, seien richtigerweise Menschenrechte, nicht das Internet selbst

Auch die Diskussion darüber, ob Internetzugang ein Bürgerrecht sei, würde vom Kernpunkt der Diksussion ablenken. Cerf meint, dass vor allem die Schaffer von Technologien die Verantwortung hätten, Menschen- und Bürgerrechte zu unterstützen. Techniker seien dazu verpflichtet, die Nutzer von Technologien vor Schaden zu bewahren, etwa vor Viren und Würmer, die heimlich ihre Computer befallen.

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