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Stuxnet-Verwandter

Kaspersky entdeckt Virus im eigenen Netz

„Diese Software war extrem hoch entwickelt und fast unsichtbar“, sagte Gründer und Chef Eugene Kaspersky höchstpersönlich in einer Videokonferenz mit Journalisten. Der Virus sei einige Monate im Netz von Kaspersky aktiv gewesen und habe vor allem die Aktivitäten zur Suche nach Schadsoftware ausgespäht. „Ich bin ziemlich sicher, dass sie uns beobachtet haben“, sagte Kaspersky. Kunden und Partner seien nach bisherigen Erkenntnissen nicht betroffen.

Mit Stuxnet verwandt

Der Virus sei eine Weiterentwicklung der Schadsoftware Duqu, die mit dem bekannten Computerwurm Stuxnet verwandt ist. Stuxnet war nach bisherigen Informationen entwickelt worden, um das iranische Atomprogramm zu sabotieren. Die jetzt entdeckte Software sei so aufwendig, dass ihre Entwicklung mehr als zehn Millionen Dollar gekostet haben dürfte, sagte Kaspersky. Sie habe bisher unbekannte Sicherheitslücken im Betriebssystem Windows ausgenutzt. Kaspersky überprüfe nun unter anderem den Quellcode der eigenen Sicherheitsprogramme. Bisher sei dabei nichts entdeckt worden.

Laut Kaspersky wurde die Schadsoftware, die den Namen „Duqu 2.0“ bekam, auch an Verhandlungsorten bei den Atomgesprächen mit dem Iran entdeckt. Kaspersky-Konkurrent Symantec berichtete am Mittwoch, das Schadprogramm sei außerdem bei einem europäischen Telekom-Unternehmen, einem Elektronik-Hersteller aus Südostasien sowie auf Computern in den USA, Großbritannien, Schweden und Hongkong entdeckt worden.

Im Arbeitsspeicher versteckt

Bei der neuen Software sei es fast unmöglich festzustellen, wenn sie einen Computer befalle, sagte Kaspersky. Sie verstecke sich im Arbeitsspeicher, schreibe keine Daten auf die Festplatte und übermittle nur wenige Daten. „Sie ist wie “Alien„, “Terminator„ und “Predator„ zusammen“, sagte der russische Virenjäger in Anspielung auf Hollywood-Actionsfilme. Dennoch sei es „ziemlich dumm“ gewesen, eine IT-Sicherheitsfirma anzugreifen: „Früher oder später finden wir es heraus.“

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