Studie

Kinder in Online-Netzwerken zu wenig geschützt

Kinder sind in Online-Netzwerken laut EU-Kommission meist nicht ausreichend geschützt. Das geht aus einer von der Kommission in Auftrag gegebenen Studie hervor. Nur zwei von 14 getesteten Netzwerken (Bebo und MySpace) verfügen über Standardeinstellungen, bei denen die Profile von Minderjährigen nur den Mitgliedern auf der genehmigten Kontaktliste zugänglich sind, hieß es in einer Mitteilung der EU-Kommission vom Dienstag. Nur vier der getesteten Angebote sehen standardgemäß vor, dass Minderjährige nur von „Freunden“ kontaktiert werden können (Bebo, MySpace, Netlog und SchülerVZ).

Kommission will Druck machen
Die für die digitale Agenda zuständige EU-Kommissarin Neelie Kroes erklärte, sie sei „enttäuscht, dass die meisten sozialen Netzwerke nicht dafür sorgen, dass die Profile Minderjähriger standardmäßig nur den Mitgliedern auf deren genehmigten Kontaktlisten zugänglich sind. Ich werde darauf drängen, dass sich diese Websites eindeutig dazu verpflichten, diesen Mangel in einer überarbeiteten Version des Selbstregulierungsrahmens abzustellen.“ Minderjährige sollten laut der Kommissarin nicht nur vor unerwünschten Kontaktaufnahmen, sondern auch vor der Beschädigung ihres guten Rufs in der Online-Welt geschützt werden.

Sicherheitsinformationen schwer zu finden
Positiv wurde unter anderem hervorgehoben, dass alle Websites Sicherheitsinformationen für Kinder und Jugendliche „verständlich und altersgerecht“ anbieten. Dies sei bei der letzten Überprüfung im letzten Jahr nicht der Fall gewesen. Allerdings seien diese Informationen bei vielen Anbietern nach wie vor noch schwer zu finden.Bei den Tests wurden neben den genannten Websites auch jene von Arto, Facebook, Giovani.it, Haves, Naszaklasa.pl, Netlog, One.It, Rate.ee, IRS Galleria, Tuenti und Zap.lu geprüft. Laut der Studie nutzen derzeit 77 Prozent der 13- bis 16-Jährigen und 38 Prozent der Neun- bis Zwölfjährigen soziale Netze im Internet.

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