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Verkehrstechnik

Kommunizierende Autos auf Frankfurts Straßen

In Deutschland wurde in dieser Woche einer der größten Feldversuche zur Fahrzeug-Fahrzeug- (Car-to-Car) und Fahrzeug-Infrastruktur-Kommunkation (C-to-X) gestartet. Unter dem Projektnamen "Sichere Intelligente Mobilität - Testfeld Deutschland" - kurz simTD - sind 120 Fahrzeuge im Raum Frankfurt unterwegs, um ihre Fähigkeiten zu testen.

Jedes der Fahrzeuge enthält eine so genannte "ITS Vehicle Station", in der sämtliche Daten der internen Elektronik gesammelt und übertragen werden. Letzteres geschieht vornehmlich über WLAN. Die Daten werden entweder direkt an andere Fahrzeuge in der Umgebung oder an "ITS Roadside Stations" gesendet, welche im Testgebiet entlang bestimmter Straßen installiert werden. Zusätzlich kommen die Mobilfunkkanäle UMTS und GPRS zum Einsatz.

Mehr Infos für Autofahrer

Die simTD-Technik ermöglicht es, Autofahrer über Notbremsungen vorausfahrender Fahrzeuge zu informieren, über Hindernisse, über die Verkehrlage um die nächste Baustelle oder die optimale Geschwindigkeit, um die nächste Ampel bei Grün zu erreichen. Mit simTD werden Fahrzeugdaten zugleich anonymisiert an die Verkehrsleitzentrale geschickt, die damit ein verlässlicheres Verkehrslagebild erhält.

simTD ist ein Gemeinschaftsprojekt deutscher Autohersteller, Zulieferer, Kommunikations-Unternehmen, Forschungsinstitute und Straßenbetreiber. Die Schirmherrschaft hält Daimler, daneben sind unter anderem Audi, BMW, Bosch, Deutsche Telekom, Ford, Opel und VW an Bord. Wie heise berichtet, wurde simTD bereits auf einem ehemaligen US-Armee-Stützpunkt erprobt.

Sechs Monate Praxistest
Nun wird sechs Monate lang auf echten Straßen getestet. Fernes Ziel des Projekt ist es, Car-to-X-Kommunikation zum Fixbestandteil im Straßenverkehr zu machen. simTD könnte dafür einen einheitlichen Standard bereitstellen. Für eine breite Markteinführung der fahrzeugseitigen Komponenten wäre die Autoindustrie verantwortlich.

Projektleiter Christian Weiß blickt optimistisch in die Zukunft: "Mit simTD binrgen wir eine zukunftsfähige Technologie auf die Straße, mit deren Hilfe Fahrzeuge untereinander und mit der Verkehrsinfrastruktur vernetzt werden. Fahren wird dadurch sicherer, komfortabler und effizienter."

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Von 22. bis 26. Oktober findet in Wien der ITS Weltkongress statt. Über 300 Unternehmen aus 65 Ländern präsentieren dabei ihre neuesten Entwicklungen im Bereich Verkehrstechnik und Telematik. Neben internationalem Fachpublikum soll die Veranstaltung auch Privatpersonen die Möglichkeit bieten, die Technik auf den Straßen von morgen zu begutachten.

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