Luftfahrt

Solarflugzeug Solar Impulse 2 landet um 18:00 in Hawaii

Die wohl größte Herausforderung bei der ersten Weltumrundung mit einem Solarflugzeug ist überstanden. Zur Bewältigung der Pazifik-Etappe von Asien bis Hawaii waren zuvor mehrere Versuche notwendig gewesen. Solar Impulse 2 musste einen nicht geplanten Zwischenstopp in Japan einlegen. Am Montag war Pilot Andre Borschberg zu einem erneuten Versuch aufgebrochen. Nun ist seine Aufgabe, mehrere Tage nonstop über den Pazifik zu fliegen, beinahe geschafft.

Um 18:00 Uhr mitteleuropäischer Zeit soll Solar Impulse 2 am Flughafen Honolulu landen. Derzeit zieht das Flugzeug Schleifen vor der Küste. Andre Borschberg soll während der Wartezeit ausruhen. Außerdem will die Projektleitung eine Nachtlandung mit entsprechend stärkeren Winden vermeiden. Borschberg soll stattdessen im Sonnenaufgang landen. Die Landung kann per Livestream mitverfolgt werden.

Schlaflos über dem Meer

Am Donnerstag hatte Solar Impulse 2 bereits einen neuen Weltrekord aufgestellt. Noch nie zuvor ist ein mit Sonnenkraft betriebenes Fluggerät ohne Zwischenlandung so lange und so weit geflogen. Zum Zeitpunkt der geplanten Landung wird Borschberg knapp fünf Tage nonstop im Pilotensitz gesessen sein. Zur Erholung konnte er dabei nur jeweils 20 Minuten am Stück ausruhen und die Steuerung dem Autopiloten überlassen. Damit sollte gewährleistet werden, dass er niemals in Tiefschlaf fällt und seine Reaktionszeit bei Notfällen kurz gehalten wird.

High-Tech-Flieger

Solar Impulse 2 ist ein High-Tech-Fluggerät, das besonders leichte und effiziente Bauteile verwendet, um jeweils einen Piloten zu befördern. Der Strom wird durch mehr als 17.000 Solarzellen an der Oberfläche des Flugzeugs erzeugt. Das Flugzeug hat 72 Meter Spannweite und hat damit längere Flügel als eine Boeing 747. Vier Elektromotoren mit Rotoren treiben das Flugzeug an. Damit Solar Impulse 2 auch bei Nacht fliegen kann, werden Akkus mitgeführt. Das ganze Flugzeug ist dennoch nur 2,3 Tonnen schwer.

Initiiert wurde das Solarflugzeugprojekt von Bertrand Piccard und Andre Borschberg, den beiden Schweizer Piloten beim Weltumrundungs-Projekt. In den vergangenen Jahren stellte der Flieger immer neue Rekorde auf. Mit der Weltumrundung, die im März begann, soll gezeigt werden, was mit umweltfreundlicher Technologie möglich ist. Möglich wurde die Entwicklung der neuen Materialien und Geräte, die für Solar Impulse 2 eingesetzt werden, durch die Kooperation mit großen Technologiekonzernen, unter anderem ABB, Google, Omega oder Schindler.

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