Die betroffene Klinik gilt als eine der am stärksten ausgelasteten HIV-Kliniken Europas
Die betroffene Klinik gilt als eine der am stärksten ausgelasteten HIV-Kliniken Europas
© dpa/Fredrik von Erichsen

Datenpanne

London: HIV-Klinik outet Patienten per Mail-Newsletter

Einer HIV-Klinik im Londoner Stadtteil Soho ist eine schwere Datenpanne passiert, wodurch die Namen von 780 Patienten öffentlich wurden. Das berichtet der Guardian. Die Klinik verschickte am Dienstag einen E-Mail-Newsletter inklusive aller Empfänger-Adressen und Namen. Der Newsletter ging an Patienten , die am Behandlungsprogramm Option E teilnehmen. Dieses erlaubt das Vereinbaren von Terminen und Empfangen von Testergebnissen per E-Mail. Das britische Gesundheitsministerium, das die Klinik betreibt, bewirbt den Standort als die "am stärksten ausgelastete Klink für sexuelle Gesundheit, Verhütung und HIV-Behandlung in Europa".

Vergeblicher Rückruf

"Es ist unglaublich, dass so etwas heutzutage passieren kann", erklärt einer der betroffenen Patienten gegenüber dem Guardian. "Ich kenne sogar ein paar der Namen auf der Liste. Von einigen wusste ich nicht einmal, dass sie krank sind." Die Klinik reagierte rasch und versuchte die E-Mail zurückzurufen und zu löschen, doch da war es bereits zu spät. Mittlerweile wurde eine Hotline für Betroffene eingerichtet und eine Entschuldigung veröffentlicht. Darin verspricht das Gesundheitsministerium Ermittlungen und Maßnahmen, die derartige Vorfälle verhindern sollen.

Fehler von Mitarbeiter

Die Klinik betonte zudem, dass nicht alle Personen auf der Liste HIV-positiv seien. Die Panne sei auf einen Fehler des verantwortlichen Mitarbeiters zurückzuführen, der "bestürzt" sei. Die britische Datenschutzbehörde ICO wurde bereits auf den Vorfall aufmerksam gemacht und ermittle nun. Sie kann bei derartigen Verstößen Strafen von bis zu 500.000 britischen Pfund verhängen.

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