Mega-Suchmaschine findet jähes Ende

Der neue Filehosting-Dienst Mega soll offenbar nicht den gleichen Ruf entwickeln wie dessen Vorgänger Megaupload: Nachdem am Mittwoch bekannt wurde, dass es mit "Mega-Search.me" die erste Suchmaschine für öffentliche Dateien auf Mega gab, wurde dieser am Donnerstag bereits der Zugang für die Mega-API gesperrt. Damit möchte man offenbar möglichen Vorwürfen ausweichen, Mega würde die Verbreitung urheberrechtlich geschützten Materials begünstigen. Das war vor allem bei der Suchmaschine der Fall, die aus händisch eingetragenen Download-Links mitsamt entsprechenden Key besteht. Dieser ist für den Download der verschlüsselten Daten erforderlich.

Dotcoms eigene Musik gelöscht
Dotcom reagierte verärgert auf den Zusatzdienst und ließ bereits am Mittwoch zahlreiche Dateien, die vermutlich urheberrechtlich geschütztes Material enthielten und auf der Suchmaschine gelistet waren, entfernen. Am Donnerstag verweigerte er den Betreibern, die vermutlich aus Frankreich stammen, endgültig den Zugang zu Mega. Dabei habe ihn besonders gestört, dass die Nutzer ihre Keys teilen müssten und dies gegen das Konzept von Mega verstoßen würde, das größtmögliche Privatsphäre bieten soll. Dennoch entschuldigte er sich bei jenen Nutzern, deren legale Dateien versehentlich der Aufräumaktion am Mittwoch zum Opfer fielen. Das soll seit dem Start von Mega des öfteren vorgekommen sein. So berichtet TorrentFreak von zahlreichen Fällen, in denen Inhalte, die geteilt werden dürfen, entfernt wurden, so zum Beispiel das Linux-System Ubuntu und MP3-Dateien von Dotcoms eigener Musik.

Automatische Löschung
Auch die französische Metal-Band "DecaY" beklagt, dass all ihre Inhalte plötzlich gelöscht wurden. Das widerspricht vor allem Dotcoms Darstellung, der von "nur 50 Löschanträgen nach DMCA pro Tag" spricht. TorrentFreak hat im Selbstversuch einige unbedenklichen Dateien auf Mega-Search.me gepostet und erhielt binnen weniger Minuten eine E-Mail von Mega, wonach die Dateien aufgrund einer DMCA-Löschanfrage entfernt werden mussten. Möglicherweise durchsucht ein Programm die öffentlichen Indexe derartiger Suchmaschinen und entfernt die Dateien ohne den Vorgang zu hinterfragen, weshalb vom Posten auf derartigen Webseiten derzeit abzuraten ist.

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