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Build

Microsoft präsentiert Windows 8.1

Microsoft-CEO Steve Ballmer hat am Mittwoch die Entwicklerkonferenz Build eröffnet. "Windows-PCs von heute schauen kaum mehr aus wie vor zehn oder 15 Jahren. Tablets, Notebooks, Phones, Convertibles - seit dem Launch von Windows 8 haben wir eine Flut an innovativen Geräten und Geräteformen gesehen", verbuchte Ballmer einen Teil der Geräteentwicklungen der vergangenen Monate als Windows-8-Erfolg. Den größten Applaus erhielt Ballmer allerdings für seine Ankündigung, den Start-Button wieder einzuführen und den alten Desktop-Modus besser in Windows zu integrieren.

Back to the roots
Die neuen, vor allem auf Touch ausgelegten Apps, seien zwar begeistert von Entwicklern als auch Usern angenommen worden, man habe aber auch auf das Feedback der Millionen Entwickler traditioneller Windows-Desktop-Programme Ernst genommen. In Windows 8.1 werde man daher eine bessere Mischung zwischen dem alten und dem neuen Modus anbieten. Teil der neuen Strategie ist es, dass User sofort zum alten Desktop-Modus booten können. Wann genau das Update an User ausgeliefert wird, blieb unklar. Die Vorabversion ist über die Microsoft-Homepage verfügbar.

Wer das alte Start-System vermisst hat, wird sich aber weiterhin auf die neue Design-Oberfläche umstellen müssen. Mit dem Aufrufen des Start-Symbols landet man in einer App-Übersicht im neuen Design, die aber besser personalisiert werden kann. So kann der User in Windows 8.1 voreinstellen, ob nur Desktop-Programme aufgelistet werden - oder etwa die am häufigsten benutzten Programme. Mit einem Wisch können zudem vom unteren Display-Rand alle auf dem Gerät befindlichen Programmen aufgerufen werden.

Facebook bringt eigene Windows-8-App
Daran, dass Microsoft weiterhin alles auf die neue Windows-8-Oberfläche setzt, ließ der Konzern aber keinen Zweifel. So kann diese mitd Windows 8.1 nun deutlich flexibler gestaltet werden kann. So bietet Microsoft statt nur zwei Kachel-Größen nun vier - davon eine größere und kleinere als bisher - an. Damit soll die Oberfläche mehr Flexibilität bei der Gestaltung bringen. Wer zudem sparsam mit seinem Bildschirm-Platz umgehen will, etwa auf Tablets und kleinen Notebooks, kann so möglichst viele Icon-Kacheln auf den Screen bringen - ähnlich der Icons auf der alten Desktop-Ansicht. Neu ist auch, dass bis zu vier neue Apps gleichzeitig geöffnet am Screen angezeigt werden. Der dafür vorgesehene Platz kann vom User flexibel ausgewählt werden.

Die Kritik, dass komplexe Desktop-Apps nur schwer oder überhaupt nicht als touch-optimierte Windows-8-Apps konzipiert werden können, versucht Microsoft ebenfalls mit eigenen Entwicklungen zu entkräften. Neben einer neuen Explorer-11-Version zeigte Microsoft kurz eine Alpha-Version des Office-Programms Powerpoint, das gerade für die neue Oberfläche entwickelt wird. Es soll sowohl auf mobiler ARM-, als auch der klassischen x86-Prozessor-Architektur laufen - also sowohl mit Windows 8 als auch der abgespeckten RT-Version laufen. Als wichtigen App-Entwickler konnte Microsoft endlich auch Facebook gewinnen, das eine für Windows 8 optimierte App in den Windows Store bringen wird.

Suche neu
Überarbeitet wurde auch die Suchfunktion. Anstatt in verschiedenen Kategorien wie "Apps" suchen zu müssen, ist die Suche nun - ähnlich wie bei Windows 7 - wieder Universal. Ein eingetippter Suchbegriff wird nun automatisch über verschiedene Kategorien hinweg gesucht. Ist lokal kein Programm, keine Datei oder ähnliches auffindbar, sucht Windows über die Microsoft-Suchmaschine Bing im Web. Überhaupt ist Bing-Technologie nun

und soll dafür sorgen, dass etwa Webseiten-Inhalte automatisch Apps mit Informationen versorgen. Wenn etwa eine Musik-Webseite mit der Xbox-Music-App geteilt wird, erstellt die App automatisch eine Playlist mit den auf der Seite gezeigten Musikern.

Windows Store
Überarbeitet wird auch dem Windows Store, der übersichtlicher gestaltet ist und das Auffinden von Apps erleichtern soll. Wie Apple bei seinem kommenden iOS-7-Release wird auch Microsoft in Windows 8.1 auf Update-Hinweise in der Windows-Store-Kachel verzichten. Updates werden ab sofort im Hintergrund automatisiert ablaufen. Konkrete Zahlen, wieviele Windows-8-Apps mittlerweile heruntergeladen wurden oder auch wieviele Apps überhaupt im Store verfügbar sind, blieb Microsoft während der Keynote allerdings schuldig.

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Martin Jan Stepanek

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Technologieverliebt. Wissenschaftsverliebt. Alte-Musik-Sänger im Vienna Vocal Consort. Mag gute Serien. Und Wien.

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