Grausame Bilder

Nach Mord-Video: Kritik an Autoplay-Funktion bei Twitter

Am Mittwoch waren in beiden Netzwerken Clips von dem Angriff vor laufender Kamera unterwegs. Zum einen hatte der Todesschütze seine Tat gefilmt und das Video hochgeladen, zudem hatten andere Nutzer einen Mitschnitt der TV-Übertragung weiterverbreitet.

Zahlreiche Menschen, bei denen Beiträge mit diesen Videoclips im Nachrichtenstrom auftauchten, bekamen dadurch unfreiwillig die Ermordung der beiden Reporter zu sehen. Denn Facebook und Twitter führten als Standard-Einstellung ein, dass Videos von allein abgespielt werden, sobald der entsprechende Beitrag auf dem Bildschirm auftaucht. Zugleich beeilten sich die Online-Netzwerke, die Videos schnell zu löschen.

Diese Autoplay-Funktion war mit Blick auf Medieninhalte und Werbekunden eingeführt worden. Die Videos sind eine wichtige Einnahmequelle. Viele Nutzer beschwerten sich nun, dass sie dadurch den grausamen Bildern ausgesetzt wurden. „Autoplay bei Twitter und Facebook hat mich heute Zeuge eines Mordes aus mehreren Blickwinkeln werden lassen“, kritisierte ein verantwortlicher Redakteur des Technologieblogs „The Verge“.

Twitter-Account des Schützen

Der Todesschütze hatte das Video zunächst selbst via Twitter verbreitet. Hier reagierte Twitter aber rasch und sperrte den Account. Ab 11.09 Uhr tauchten auf dem Twitter-Account das Todesschützen, den er nur wenige Tage zuvor unter seinem Pseudonym Bryce Williams angelegt hatte, die ersten Einträge auf. Mit „Ich habe die Schüsse gefilmt“ beginnt Flanagan seinen „Live“-Report, den er während seiner Flucht fortsetzte. Auch zwei Videos von der Tat stellte er online.

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