© REUTERS/KIM KYUNG-HOON

Viral

Neo-Nazi für Werbespot gesucht: Cadillac erntet Shitstorm

US-Autohersteller Cadillac sorgte am Samstag mit einem Casting-Aufruf für Aufregung auf Twitter und Facebook. Demnach suchte die General-Motors-Tochter ein Mitglied der sogenannten „Alt-Right-Bewegung (Neo-Nazi)“ als Darsteller für einen Werbespot. Ein Screenshot des Casting-Aufrufes verbreitete sich rasant über Social Media und löste einen Shitstorm auf Cadillac aus.

Der Begriff „Alt Right“ wurde vor allem durch den US-Wahlkampf bekannt, da das rechtsradikale Nachrichtenportal Breitbart, das sich als „Plattform für Alt Right“ bezeichnet, mit Fake-News Stimmung für Donald Trump machte. Die Bezeichnung „Alt Right“ wird oftmals als verharmlosend kritisiert, da der Gruppierung Rechtsextreme, White Supremacists und Antisemiten angehören.

Mitarbeiterin soll Schuld sein

Laut Cadillac habe man einen derartigen Casting-Aufruf nicht in Auftrag gegeben oder genehmigt. „Wir wollen den Aufruf hiermit ausdrücklich verurteilen und haben unsere Kreativagentur, Produktionsfirma und beteiligte Casting-Agenturen bereits um Antworten gebeten“, so ein Cadillac-Sprecher gegenüber Reuters.

Der Verursacher wurde relativ rasch gefunden. Cast Station, eine Casting-Agentur, entschuldigte sich am Samstag öffentlich per Facebook-Post. Demnach habe eine Mitarbeiterin die Casting-Anzeige veröffentlicht und wurde dafür sofort gekündigt. Zu diesem Zeitpunkt war der Schaden aber bereits angerichtet, da sich die mittlerweile entfernte Anzeige rasch als Screenshot verbreitete.

Ungewöhnliche Spot-Beschreibung

Sowohl Casting-Agentur als auch Cadillac betonen, dass es sich um ein Versehen gehandelt habe. In einer der Screenshots ist jedoch auch eine Beschreibung des geplanten Werbespots zu lesen. Diese trägt den Titel „Cadillac - Real People“ und sollte ein „wunderschöner künstlerischer Spot werden, der alle Gesellschaftschichten in Amerika einfängt und zeigt, wie diese gemeinsam als Einheit zueinander stehen.“ Ergänzend: „Das soll in keiner Weise beleidigend werden. Es soll einfach nur alle Seiten zeigen.“

Hat dir der Artikel gefallen? Jetzt teilen!

Kommentare