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Cyberwar

NSA führt Testangriffe auf US-Unternehmen

Der US-Geheimdienst National Security Agency (NSA) führt Cyberangriffe auf Versorgungsunternehmen im eigenen Land durch, wie neue Dokumente enthüllen. Um Verwundbarkeiten zu testen, werden in einem Programm namens "Perfect Citizen" eingebettete Controller attackiert. Akten über dieses Programm wurden von der Bürgerrechtsorganisation Electronic Privacy Information Center (EPIC) im Zuge des Freedom of Information Act (FOIA) eingefordert und analysiert, berichtet Cnet.

Obwohl mehr als die Hälfte der 190 Seiten über "Perfect Citizen" als "Top Secret" eingestuft und daher geschwärzt wurden, ließ sich erkennen, dass das Sicherheitsunternehmen Raytheon beauftragt wurde, Testangriffe durchzuführen. Im Ziel stehen "sensible Kontrollsysteme, die Automatisierungen oder Infrastrukturprozesse" bereitstellen.

Die NSA vermutet, dass feindliche Staaten ähnliche Möglichkeiten im Bereich der Cyberkriegsführung wie die USA selbst besitzen. Diese seien so weitreichend, dass auch die Systeme privater Versorgungsunternehmen gefährdet seien. Da eine Sabotage dieser Unternehmen "weitreichende negative Effekte" für den Staat nach sich ziehen könnte, wie die NSA in einem Bericht festhält, müsse man Verwundbarkeiten vorbeugen. Raytheon wurde erlaubt, bis zu 28 Personen für die Feststellung von Verwundbarkeiten anzustellen und erhält 91 Millionen Dollar für den Auftrag.

"Perfect Citizen" wurde bereits im Jahr 2010 angekündigt. Damals sprach die NSA von Sensoren, mit denen unübliche Aktivitäten festgestellt werden sollten, die einen möglichen Cyberangriff ankündigen. Von einer Beobachtung der Systeme privater Versorgungsunternehmen und einer Platzierung von Sensoren innerhalb dieser war allerdings vor zwei Jahren noch keine Rede.

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