Studie

Österreicher wissen wenig über Social-Media-Datenschutz

Social Media sind in Österreich mittlerweile weitverbreitet, alleine 3,5 Millionen sind bei Facebook registriert. Und obwohl sich bei einer Untersuchung des Wissenschaftsfonds FWF 90 Prozent besorgt um ihre Privatsphäre zeigten, war das Wissen über Datenschutz bei 70 Prozent gering. "Wir sind hier mit einem Paradoxon konfrontiert", sagte Christian Fuchs von der englischen Universität Westminster.

In dem mehrjährigen Projekt des Wissenschaftsfonds FWF "Social Networking Seiten in der Überwachungsgesellschaft" hat ein Team der Forschungsgruppe "Unified Theory of Information" unter der Leitung von Fuchs erstmals für den deutschsprachigen Raum das Wissen und die Meinung der Nutzer von sozialen Medien zu den Themen Überwachung und Privatsphäre analysiert. Dabei haben die Medienexperten auch erforscht, wie diese Aspekte mit ihrem Verhalten im Internet zusammenhängen. In 30 Interviews und einer Onlineumfrage mit 3.558 Teilnehmern wurden Studierende in Österreich im Durchschnittsalter von 25 Jahren befragt

Unsichtbare Überwachung

Die Ergebnisse zeigen, dass das Wissen über Datenschutz und Überwachung der Befragten gering ist. "Nutzerinnen und Nutzer sind kritisch und besorgt, wenn es um die Verletzung der Privatsphäre geht, haben aber kaum Wissen darüber, was mit ihren Daten passiert", sagte Fuchs. Das Problem ist dem Internetforscher zufolge, dass Überwachung weitgehend unsichtbar und versteckt erfolgt. Dies sei auch anhand der Aufdeckungen Edward Snowdens deutlich geworden.

"Die Öffentlichkeit hatte keine Ahnung, dass Geheimdienste in Kooperation mit Kommunikationsunternehmen wie Facebook, Google, Microsoft oder Apple und privaten Sicherheitsunternehmen eine Massenüberwachung des Internets durchgeführt haben", sagte Fuchs. Das Argument, dass Massenüberwachung Terrorismus und Kriminalität verhindern würde, führe jedoch zur Aushöhlung der Bürgerrechte, warnte der Forscher.

Hat dir der Artikel gefallen? Jetzt teilen!

Kommentare