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Online-Musikdienst Grooveshark macht dicht

Der Streaming-Dienst Grooveshark ist nicht mehr. Am Donnerstag verkündeten die Gründer des Dienstes auf der Grooveshark-Website das Aus: Man habe es versäumt, sich Lizenzen für die angebotene Musik zu sichern, heißt es in dem Statement: „Das war falsch. Wir entschuldigen uns dafür.“

Dem Statement war eine Einigung mit dem US-Musikindustrieverband RIAA vorausgegangen, der die Grooveshark-Betreiber wegen Urheberrechtsvergehen geklagt und vor Gericht Recht bekommen hatte. Auf die Grooveshark-Gründer wären nach Angaben der RIAA bedeutende Schadensersatzzahlungen zugekommen, wenn sie den Service nicht geschlossen hätten.

Klagen

Auf Grooveshark konnte von Nutzern hochgeladene Musik gestreamt werden. Weil viele der Stücke angeboten wurden, ohne dafür die notwendigen Lizenzen zu besitzen, war die Grooveshark-Betreibergesellschaft Escape Media Group wiederholt Ziel von Klagen. Zuletzt wurden die Betreiber des Dienstes im Jahr 2014 wegen bewusster Urheberrechtsverletzungen in tausenden Fällen von einem US-Gericht schuldig gesprochen.

Vergangene Woche bezifferte ein US-Richter die möglichen Schadenersatzzahlungen mit 736 Millionen Dollar.

Wegbereiter

Trotz seiner umstrittenen Praktiken gilt Grooveshark als Wegbereiter heute populärer Streaming-Dienste wie Spotify oder Deezer.“Als wir den Dienst gestartet haben, gab es kaum Musikangebote, die unseren Erwartungen gerecht wurden“, schrieben die Grooveshark-Gründer in ihrem Abschiedsstatement. Das sei heute nicht mehr der Fall.

Die Einigung mit dem US-Musikindustrieverband beinhaltet nach Angaben von Grooveshark auch die Übertragung der Website und mobiler Apps an die RIAA. Der US-Musikindustrieverband hatte in der Vergangenheit bereits Filesharing-Angebote Napster, LimeWire und Grokster mit Klagen und hohen Schadenersatzforderungen aus dem Netz gedrängt.

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