Ohne Orientierung – Schwächen im System
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IT-Ferialjobaktion

Praxiserfahrung für den IT-Nachwuchs

„Das Bild des Kaffeeholenden Praktikanten ist längst überholt“, sagt Ilja Jochum. Der Schüler an der HTL St. Pölten hat einen von 63 Praktikumsplätzen ergattert, die im Rahmen der IT-Ferialjobaktion der futurezone heuer vergeben wurden. Bei der Wiener Software-Firma Cenarion arbeitete er im Juli an der Entwicklung einer Web-App zum Thema Gamifaction mit. Insgesamt gingen 500 Bewerbungen von Schülern und Studenten in der futurezone-Redaktion ein, 30 IT-Unternehmen, darunter das Bundesrechenzentrum (BRZ), Mindbreeze, Samsung  und Whatchado stellten Praktikumsplätze zur Verfügung.

Von Juli bis Ende September arbeiten die Praktikanten an Web-Apps, produzieren Videos, schreiben Blog-Einträge oder Artikel, verfassen Postings auf Facebook oder Twitter oder testen Prototypen neuer Produkte und experimentieren mit drahtlosen Sensor-Netzwerken, wie etwa beim Start-up LineMetrics

Praxiswissen
Dabei können die Schüler und und Studenten Praxiswissen erwerben und erste Erfahrungen im Berufsleben sammeln. „Ich war vom ersten Tag an voll in die Arbeitsprozesse integriert“, sagt Nikolaus Haslinger, der bei der Fabasoft-Tochter Mindbreeze im Juli sein Praktikum absolvierte.

„Ich habe wertvolle Einblicke in die Arbeitsweise, Hürden und Erfolge eines Start-Ups bekommen", erzählt der Wirtschaftsstudent Felix Wöss, Praktikant bei dem auf Medikamentinformationen spezialisierten jungen Wiener Unternehmen  Diagnosia. “Gerade in einer jungen und sich schnell entwickelnden Branche wie dem App-Markt ist aktuelles Praxiswissen Gold wert“, meint Michael Lintner, der an der Fachhochschule Eisenstadt Information, Medien und Kommunikation studiert und im Juli ein Praktikum beim Wiener App-Vermarkter allaboutapps absolvierte. „Ich konnte in kurzer Zeit eine Vielzahl neuer Fähigkeiten rund die Android- und iOS-Entwicklung erlernen“, erzählt Matthias Hochrieser, der im Juli der Wiener Agentur Tailored Apps Erfahrungen sammelte.

Neben klassischen IT-Ferialjobs konnten Bewerber auch in die Welt des Journalismus hineinschnuppern. Martin Krachler, Schüler am Gymnasium Fürstenfeld, und Kathrin Figerl, die die dritte Klasse an der HTL Spengergasse Kunst & Design in Wien besucht, produzierten für den KURIER und die futurezone Videos und Artikel, etwa

und über
. „Ich konnte viele neue Eindrücke gewinnen“, sagt Krachler, der für die futurezone auch weiterhin Apps testen wird.

Nachwuchssorgen
Die IT-Ferialjobaktion der futurezone wurde 2012 ins Leben gerufen.  Ziel der Initiative  ist es technikbegeisterten Studenten und Schülern Schnuppergelegenheiten bei renommierten  IT-Unternehmen zu ermöglichen.  Denn die österreichische IT- Branche hat ein Problem. Zwar hat sie eine höhere Wertschöpfung als der heimische Tourismus, doch es fehlt ihr an Nachwuchs.

Neuer Schwung
Bei der Aktion können aber nicht nur Praktikanten Erfahrungen sammeln und Wissen mitnehmen, auch die teilnehmenden Unternehmen profitieren:  „Es macht großen Spaß gemeinsam mit Praktikanten  mit neuen Ideen zu experiemntieren, die wir selbst nie ausprobiert hätten“, erzählt Tom Taschauer vom Wiener Start-up Indoors, das Lokalisierungslösungen für Smartphones entwickelt. Auch Ramona Ghadarjani von Cenarion meint:  „Unsere Praktikanten sorgen für neuen Schwung. Sie bringen uns dazu, bestehende Vorgangsweisen zu hinterfragen.“

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