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Ausgezeichnet

"Scheiß Internet"-Preis für "Kunst hat Recht"

Die Initiative "Kunst hat Recht", die sich unter anderem für eine Festplattenabgabe stark macht, konnte das Publikumsvoting des "Wolfgang Lorenz Gedenkpreis für internetfreie Minuten"  für sich entscheiden. Die Jury verlieh den Negativpreis an Gerhard Ruiss, den Sprecher der Initiative. "Einer für die Kunst, einer fürs Recht", wie Johannes Grenzfurthner vom Künstlerkollektiv monochrom sagte.

Der "WoLo", der 2008 von monochrom ins Leben gerufen wurde, soll an die denkwürdigen Aussagen des ehemaligen ORF-Programmdirektors Wolfgang Lorenz erinnern, der vom "Scheiß Internet" sprach, in das sich junge Menschen "verkriechen". Mit dem Preis werden "unqualifizierte Statements gegen das Informationszeitalter" gewürdigt.

"Konsequenter Internetverhinderer"
In der Laudatio der Juroren hieß es: "Ruiss ist der konsequente Internetverhinderer, der quasibeamtete Modernisierungsbremser, das Person gewordene `"Weil`s immer so war`". Die Juroren verwiesen auf Rücktrittsaufforderungen von Ruiss an die Direktorin der Nationalbibliothek, "weil diese irgendwann vielleicht nur noch E-Books sammeln will", auf Forderungen zur Rechtsdurchsetzung bei Urheberrechtsvergehen und auf den Ruf nach einer Festplattenabgabe. Sie vermuteten, dass es sich bei "Kunst hat Recht" eigentlich um "Österreich größtes Satireprojekt" handelt.

Neben Ruiss und "Kunst hat Recht" waren heuer unter anderem Innenministerin Johanna Mikl-Leitner, Amazon und Wolfgang Lorenz selbst nominiert.

Im vergangenen Jahr wurden Anonymous Austria und Telekom-Austria-General Hannes Ametsreiter mit dem Negativpreis

. Auch Staatssekretär Josef Ostermayer (2010) und die Wiener Grünen (2009) können sich, ebenso wie der Namensgeber Wolfgang Lorenz (2008), mit dem Preis schmücken.

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